Es wohnt ein Freund in unserem Erdenland, ein Jeder liebt ihn, ob auch ungekannt. Er wohnt geheim - als wie ein Bergebur, fremd ihm kein Weg, kein Steg und keine Spur. Ob keine Kunde seinen Namen spricht, er lebt im Bunde, doch im Namen nicht. Baut immerzu sein räumereiches Haus, er baut und baut - und baut es nimmer aus! Und ob der Wonnen in den Wänden drinnen tun all die Jahre wie ein Tag verrinnen. Zu seiner Türe führt ein schmaler Pfad - wohl Dir, wohl Dir, der ihn gefunden hat! O Wandrer, Wandrer, hör und kehr zum Freund, der es mit Jedem o so freundlich meint! In dunklen Wäldern, harten Felsengründen - suchst Du mir treu - siehst Du den Pfad sich winden. Und zage nicht, wenn Du ihn auch verlierst, und wag und glaub, daß Du doch finden wirst. Wenn Deinen Augen auch entgeht der Pfad, getrost, oh Wandrer, halt nur immer grad! Es ziehn ja Manche durch das Erdenland, all denen wohl vom Freunde was bekannt. Vermagst Du nur zu horchen, mehr als fragen, wird mancher Dir vom Freunde wohl was sagen! Doch merke, Wandrer, dem der Freund vertraut, der ihn Dir deuten kann, der ist nit laut. Jah, tapp nur tapfer durch das dunkle Land! Wirf fort den Stab, laß fahren den Verstand! Durch all das Dunkel, horch, ein lichter Laut! Gehorch ihm nach, allwo Dein Tag Dir blaut! Wo drin in heilig stiller Heimlichkeit, in allem Wandel treu, der Freund bereit, in Wetterwüten und in Sonnenglühen, bei seinem Bäumen, die im Sturm erblühen. Und kommst Du hin mit treuem Tritt gewallt, heih, winkt sein Weiler aus dem wilden Wald! Dann tut sich auf die grünumtraute Tür und sonnig tritt der Freund herfür. Und tritt Dich an: Da Du es bist, willkommen! Du bist es, jah, denn Du bist unbeklommen. Tritt ein, tritt aus, und bleib, geh, bleibe hier, hier wo wie Welt wallweilt, hier, Freund, bei DIR! Gusto Gräser |