Ein ausführlicher Bilder-Lebenslauf mit zugeordneten Werken findet sich in der Dokumentation der Ausstellung im Haus des Deutschen Ostens 'HDO', München 2008 |
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Ein freier, besitzloser Wanderer |
Gusto am Lago Maggiore um 1903-07 |
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Die Brüder Gustav Arthur und Karl Gräser mit Esel und
Eselskarren
vor einem Haus in Ascona um 1903. Die Personen sind nur
schwer zu
erkennen. Die Frau links könnte Jenny Hofmann sein, die
Gefährtin
von Karl. Ihre stämmige Figur spricht aber eher für
Lotte Hattemer.
Es handelt sich um das einzige Bild, in dem die beiden
Brüder
beieinander stehen.
Gusto Gräser steht in der Mitte. Er ist an seinem selbstentworfenen dunklen Poncho zu erkennen, trägt eine knielange helle Hose und hat eine Tasche umgehängt, in der sich gewöhnlich seine Gedichte befanden. Karl, rechts stehend, trägt ein helles Gewand und führt seinen Esel an der Hand. Mit dem Eselskarren brachte er seine Erzeugnisse, Obst, Gemüse und Honig, auf den Markt von Locarno. Ob es sich bei dem Haus um Karls Haus handelt, das 1903 gebaut wurde, ist nicht mit Sicherheit auszumachen, aber wahrscheinlich. Alle drei Personen scheinen barfuss zu sein, die Männer tragen möglicherweise Sandalen. Sollte es sich bei der Frau um Jenny Hofmann handeln, dann wäre dies das einzige deutlichere Foto von ihr. Ihre Haltung, ihre Kleidung und ihre etwas füllige Gestalt könnten aber auch auf Lotte Hattemer deuten. Andrerseits: Jenny, eigentlich Eugenie Hofmann, könnte damals schwanger gewesen sein. Die Frau trägt ein fast schon festliches, helles, bodenlanges Gewand, für den Alltag wenig tauglich. Das ganze Bild spricht für Harmonie unter den Dreien. Foto im
Siebenbürgen-Institut Gundelsheim. Mit Dank
an den
Vermittler Frank-Thomas Ziegler
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"Der Prophet", Skizze von Gustos Bruder Ernst, 1910 oder früher |
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Leipzig 1911 (?) |
Parkbank |
Bergführer |
Robin Wood |
Bei Tisch |
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Gusto Gräser aufgenommen und gedruckt 1925 in Dresden. Aus dem Nachlass von Prof. Georg Lührig übergeben von seinem Enkel. |
Mit Huhn |
Fotografiert von Stella Diefenbach um 1909 Gefunden von Jürgen Schweier |
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Berlin 1928 |
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Um 1939 |
Mit Lampe |
Mit einer Besucherin im Spätsommer 1956 auf dem Grohplatz von München-Freimann Dazu
schreibt Rudolf Buchberger
am 8. 12. 2008 im Gästebuch der Gusto Gräser-Ausstellung im Haus des Deutschen Ostens: Hätte ich doch vor 50 bis 60 Jahren schon diese Einblicke, Kenntnisse und auch die Weisheit gehabt, als ich öfters mit anderen spielenden Kindern auf dem Grohplatz in München-Freimann mit Abstand, etwas Scheu und auch vorsichtigem Misstrauen den „Opa Gräser“ neugierig betrachtet habe, der so gern zwischen den vier dicken, schräg aufwachsenden Holunderstämmen gesessen hat, die auf einigen Fotos aus seinen letzten Lebensjahren für mich freudig wieder erkennbar sind. Das ist doch auch ein Kindererlebnis, dass damals Gusto Gräser gern unten zwischen und auf den Hollerstämmen in Sitzhöhe weilte – und ich in solchen Stunden dann halt nicht hinaufklettern konnte in die buschigen Wipfel eines luftigen Bubenreiches in einer stolzen Höhe von etwa drei bis vier Metern! Die Hollerbäume gibt es seit den 1960er Jahren nicht mehr, der Grohplatz, der damals noch ein wirklicher Abenteuerspielplatz war, ist zivilisiert worden. Für mich schwebt aber Gustos Geist – ähnlich seinem langen weißen Bart und gern auch etwas verworren – über dem Freimanner Grohplatz, auf dem er seine geliebte freie Luft und die Sonne sichtlich genoss, entrückt von seiner dunkleren Dachkammer in der nahegelegenen Hortensienstraße. |
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Das grosse Ohr |
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Gräser im Gras |
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Gusto im Winter 1955 / 56 | |
Gusto im Kaffeehaus "Klein Bukarest" | |
In den 1950er Jahren in München Links: Leopoldstrasse Foto: Georg Fruhstorfer (Bayerische Staatsbibliothek München) - Rechts: In einem Kaffeehaus (Aus: Pitt Koch: Schwabing, München 1958) |