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Krisenstimmung im März 1932

Festgesellschaft bei Theo Müller in Stuttgart am 24. Februar 1932

Eintrag von Luise Schäfer, Stuttgart, in ihr Photo-Album:

Am 15. März, dem Geburtstag von Clär und Lydias Hochzeitstag, war bei uns wieder eine bunte Gesellschaft versammelt, die Probleme der Zeit wurden lebhaft erörtert, da gab’s diesmal heiße Köpfe, man möchte so gern helfen und ist doch ohnmächtig mit all seiner Liebe zu den Armen, zum Volk; die Zersplitterung bringen wir nicht zusammen, da muß schon Gewalt kommen, die Regierung ist ohnmächtig, sie beherrscht die Lage nicht, sonst könnte es dieses Durcheinander nicht geben, irgend eine Rettung muß kommen - - -

Eintrag zum 24. Februar 1932:

Gertrud Gräser, die wir bei Max Schulze-Sölde kennen gelernt hatten, war auf einer Wanderfahrt ein paar Tage bei uns.

Eintrag zum 28. August 1932 mit Fotos von Gräser:

Gusto Gräser in Stuttgart, 28. 8. - So läuft er herum. „Naturmensch nennt der Haufe mich wohl“ -

Theo Müller mit Berber beim Vagabundenkongress in Stuttgart, Pfingsten 1929

Dem Journalisten und Fotografen Theo Müller verdanken wir viele Aufnahmen vom Vagabundenkongress 1929 in Stuttgart, dazu ein halbes Dutzend von Gusto Gräser. Er hat ihn bei diesem Kongress kennengelernt und 1932 mindestens von Februar bis Ende August in seinem Hause beherbergt. Müller, der dem Köngener Bund, einer pietistischen Gruppe der Wandervögel, angehörte, starb 1945 durch eine verirrte Gewehrkugel der einmarschierenden Franzosen. Die „Köngener“ standen unter den Einfluss des Tübinger Indologen Jakob Wilhelm Hauer, der mit seiner „Deutschen Glaubensbewegung“ eine Nationalkirche anstrebte.