Wiedergefundene Heimat?

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Eine Abschrift von Ludwig Häusser, die er im Herbst 1918 in Ascona getätigt hat. Das Original befindet sich heute im Archiv der Deutschen Jugendbewegung auf Burg Ludwigstein, Vorlass von Ulrich Linse. Häussers Notiz am Ende bestätigt, doch wohl aus dem Munde Gusto Gräsers, mit dem der damals zusammen war, dass das Gedicht im Herbst 1916 in Kronstadt entstanden oder zumindest dort erstmals dort gedruckt worden ist - kurz vor der Verhaftung des Dichters.

 


Der Passus im Gedicht, dass das Heimatfeuer „manchem Wandrer blinke / durch der grausen Nächte Leid, / ihm am warmen Herde winke – Traulichkeit“ lässt vermuten, dass Gräser eben dies in jenem Spätsommer und Herbst des Jahres 1915 erlebt hat, als er, aus Deutschland ausgewiesen und an die Behörden in Budapest ausgeliefert, am Ende nach siebenjährigem Aufenthalt in der Fremde in seine Heimat zurückkam. Von Angst ist am Anfang die Rede, zu ihr gab es in seiner Situation allen Grund. Die warme Aufnahme unter Freunden und Gesinnungsgenossen ebenso wie durch die eigenen Angehörigen scheint ihm Stütze und Stärkung geboten zu haben. Das Bild von den traulichen Hütten unter urgetrosten Bäumen kehrt wieder in seinem Flugblatt aus Ascona vom Frühjahr 1917 und als Zeichnung (zu Kapitel 2) im 'Notwendwerk' von 1925.