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1884 - 1944
Vielseitiger Maler, wiederentdeckt |
1884
im
siebenbürgischen Kronstadt
geboren, verlässt der in seiner Zeit als "schwäbischer Maler"
wahrgenommene Ernst H. Graeser seine Heimat 18jährig. So
beginnen
1902 Studienjahre
in München und Zürich. Den erst 21-jährigen
erwähnt ein
Kunstlexikon als Schweizer Künstler. Von 1908 bis 1914 studiert er an
der Stuttgarter
Kunstakademie und wird
Meisterschüler von Prof. Adolf Hölzel. Hier zeigt sich die
außergewöhnliche Breite seines Schaffens. Seine Werke sind am ehesten
dem Spätimpressionismus zuzuordnen. Eindeutige Schwerpunkte während der
Studienjahre sind neben der Landschaftsmalerei die Monumentalmalerei
mit biblischen Themen und die Radierkunst. Schon als
Student wird Graeser im
südwestdeutschen Raum mit Monumentalgemälden biblischen Inhalts
bekannt.
Sein
Wirkungskreis
überspringt bald
die Grenzen von Württemberg: 1920 wird er Auswärtiges
Ehrenmitglied
der Kunstgenossenschaft Dresden. 1923 ist er
Gründungsmitglied und oft Jury-Mitglied der Künstlergemeinschaft
„Stuttgarter
Sezession“. Um 1930 sind seine
Entwürfe für Kirchenfenster gefragt.
Der
Nationalsozialistismus erschwert sein Leben. Der politisch
unauffällige Graeser leidet unter den Ereignissen in
seinem
letzten Lebensjahrzehnt: Die von ihm erhoffte
geistige Erneuerung bleibt aus, die Kunst wird staatlich
überwacht, die Anthroposophie verboten, der Krieg beginnt, seine
Berufung zu
einem Lehramt wird zurückgezogen. Dazu kommen Geldsorgen und
Krankheit.
Seiner Niedergeschlagenheit begegnet er auch mit Gedichten, die er
unter dem hoffnungsvollen Titel „Samen für die neue Erde“
zusammenfasst.
Ernst
H. Graeser erliegt
1944 in Stuttgart-Sillenbuch einem
Krebsleiden.
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Spurensuche
Die
Signatur auf einem bleiverglasten Chorfenster der kleinen
St.Bernhardt-Kirche in Esslingen macht uns neugierig. Wer war dieser
Ernst H. Graeser, was für ein Leben verbirgt sich hinter diesem Namen,
hinter dieser Signatur?
Aus
dieser Frage entwickelt sich eine aufwändige, jedoch spannende
Spurensuche, die trotz zunächst magerer Quellenlage interessante
Einblicke in das vielseitige Schaffen eines Künstlers in schwerer Zeit
ermöglicht.
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Ich
danke herzlich Hermann Müller (Monte-Verità-Archiv,
Knittlingen-Freudenstein) für wesentliche Informationen
und seine freundliche Begleitung.
Der
Dank gilt auch den zahlreichen Eigentümern von Graeser-Originalen
und allen Bekannten, die durch ihre Hinweise und ihr hilfreiches
Entgegenkommen zu meinen Recherchen und zum Entstehen dieser Webseite
beigetragen haben.
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