D'Eléusius à Dendérah, l'évolution interdite
Von Eleusius nach Denderah, die unterdrückte Evolution

Auszüge aus einem Roman im Internet (2003) von Pierre (?) Arnim (?)

Der Roman handelt vom spirituellen Weg zur Erleuchtung und von der geistigen Entwicklung der Menschheit. Eine Station auf diesem Weg, der in Ägypten beginnt, ist für den Erzähler der Monte Verità von Ascona. In einem Interview wird die - vermutlich biografisch fundierte - Lebensgeschichte eines Arnim genannten Deutschen erzählt, der mit den Idealen des Wandervogels aufwächst, sich für Gusto Gräser, Rudolf von Laban und den Monte Verità begeistert, dann aber Berufsoffizier wird und im Zweiten Weltkrieg an vielen Fronten kampft. Am Ende seines Lebens bekennt er, er hätte lieber Gräser an der Stelle von Hitler, Laban an der Stelle von Goebbels, Hesse an der von Baldur Schirach gesehen. Aber mit der Machtergreifung Hitlers habe Nationalismus und Rassismus über den Monte Verità gesiegt.

... Ich habe auf diese Weise natürlich die Ideen kennen gelernt, denen mein Vater anhing, bevor er in den Krieg zog: die Ideen der Naturmenschen, die Unternehmungen der Wandervogel, das Studium der nordischen Runen und der arischen Kultur, die Kolonie auf dem Monte Verità. ...

Er hatte einmal in der Nâhe von München an einem durch Rudolf von Laban geleiteten Tanzkurs teilgenommen, einem der grössten Choreographen des zwanzigsten Jahrhunderts, und in der Gruppe war auch Mary Wigman gewesen. Durch diesen Kontakt steigerte sich noch sein Interesse für diese Widerstandsbewegung gegen die industrielle Zivilisation. ...

Einen Aufenthalt im Engadin habe ich dazu benutzt, mich nach Italien und ins Tessin zu begeben, auf den Monte Verità bei Ascona, am Ufer des Lago Maggiore, eine Kolonie, die ein Leuchtturm war für die Lebensreformbewegung und ein Versuch der Rückkehr ins verlorene Paradies. Mein Vater hatte sich vor 1914 dort aufgehalten. ...

Trotz der Vorbereitung durch meinen Vater war dieser Besuch eine Enttâuschung, denn die Betreiber dieses Zentrums waren 1920 nach Brasilien ausgewandert und an Ort und Stelle blieb wenig an Spuren zurück. Meine Begegnung mit Hermann Hesse im nicht weit entfernten Montagnola in der Nâhe von Lugano rettete diesen Ausflug. Auf das Anraten des Schriftstellers (Hermann Hesse) bin ich nach Deutschland zurückgekehrt, um Informationen über den 1933 verschwundenen Dichter Erich Mühsam zu sammeln, diesen entschiedenen Gegner des Nationalsozialismus, und ich habe mich auf die Suche nach Gräser gemacht, diesen wandernden Propheten, der verkündete, dass ein Retter die grosse Reinigung bringen und die Gesellschaft von den Irrwegen des industriellen Zeitalters befreien werde. Ich habe diesen barfüssigen Propheten gefunden, der seit einigen Jahren untergetaucht war, weil unter den zahlreichen Propheten, die damals in Deutschland sich an die Jugend wandten, es einen gab, der nach dem Ende des Weltkriegs sich durch radikalere und zündendere politische Vorstellungen vorgedrangt und inzwischen die absolute Macht errungen hatte. ...

Nach Arnims Überzeugung hatte Deutschland in diesem Augenblick (1933) die Moglichkeit der Wahl gehabt. Es hatte sich entschliessen konnen, einem anderen Propheten zu folgen, der ebenfalls Vegetarier war aber dazuhin barfuss ging, nicht in gewichsten Stiefeln! Der hatte die Welt nicht in Feuer und Blut getaucht aber er hatte wahrscheinlich die Hochofen der Ruhr stillgelegt und das entwickelt, was man spater Ökologie nannte, ein Programm, das für manche wahrscheinlich ein grösserer Skandal war als der Nazismus, ein Programm, das man verhindern musste, auch angesichts der Stacheldrahtzäune von Dachau und der entsetzlichen Ofen von Auschwitz.

Arnim hatte lieber Gräser an der Stelle von Hitler gesehen, Laban an der Stelle von Goebbels, und er hatte lieber Hermann Hesse zur deutschen Jugend sprechen lassen als Baldur von Schirach, aber Politiker, die geschickter und rücksichtsloser waren im Kampf um die Macht, hatten gesiegt über die Mystiker und Künstler. ...

Menschen wie Gräser oder Hesse hatten sich sehr wohl auf die erste und zweite Ebene der geistigen Arbeit stellen konnen, und er, Arnim, hatte gern auf der dritten Ebene gearbeitet, um den Versailler Vertrag zu annullieren und den Platz seines Landes in der Welt neu zu bestimmen. Das hätte weniger schlimme Folgen gehabt, obwohl seine anarchisierenden Vorstellungen zur damaligen Zeit völlig verrückt erschienen! Arnim betonte das, um seinen Gesprächspartnern zu erklären, warum er sich so sehr für ihr Unternehmen interessierte. Das Hochkommen nationalistischer und faschistischer Strömungen habe den Monte Verità zu Fall gebracht.

Aus:
www.fileane.com/laurie/episodes/global_episode16.htm: meine Übersetzung, H. M.


Nachbemerkung:

Der Roman enthält so viele Einzelheiten über das Leben des sogenannten Armin, auch über seine Untaten als deutscher Offizier im Krieg, dass ich diesen Bericht für authentisch halten muss. Es handelt sich vermutlich um die Lebensbeichte eines anonymen Deutschen, der bereut, den Weg Hitlers und nicht den Gusto Gräsers gegangen zu sein.
Möglicherweise kenne ich diesen Mann sogar. Denn der erste Gräser-Biograph nach dessen Tod und Retter seines Nachlasses, der Münchner Bibliotheksrat Dr. Martin Müllerott, war wie jener „Arnim “ in Bayern aufgewachsen und sein Vater hatte den Monte Verità besucht, hatte dort sich sogar ansiedeln wollen. Müllerott war aus diesem Grund für Graser aufgeschlossen, unterhielt sich ofter mit ihm in den Gängen der Bayerischen Staatsbibliothek. Er ist 1912 geboren, war also 1935, zur Zeit jener Reise nach Ascona und Montagnola, 23 Jahre alt - ein Alter, in dem man solche Suchreisen unternimmt. Doch diese Übereinstimmungen mogen Zufall sein. Müllerott, den ich leider zu wenig befragt habe, ist 1996 gestorben.    H. M.

Mehr zu dem Roman in:

ÉLEUSIS A DENDÉRAH - Fileane

www.fileane. com/english/presentation_book.htm