Denker
der Schwere
"Beobachtern
ist schon seit längerem aufgefallen, dass gegen Ende 1929 bei
Heidegger eine Thematik aufbricht, die vorher und nachher in dieser
Dichte und Dringlichkeit bei ihm keine Entsprechungen hat: die Not."
„Eins
tut uns not, ein oberstes Gebot
habe
ich mir selbst gestellt:
die
Not!
Die
Not müssen wir über uns stellen,
und
die Not habe ich über mich gestellt.
Alles
Starke kommt nur aus und durch die Not.
Und
alle Freude ist gewendet gewandelte Not. –
Sie
soll mich geleiten."
Gusto
Gräser in Johannes Schlaf: Gusto Gräser.
Frankfurter
Zeitung, 25. April 1909
Leicht
– oh wie seicht, leicht – o wie leer!
Mensch,
nur wo’s schwer wird, blüht’s heilhehr.
Heilloh,
Geselln, dem Schwer die Ehr!
Wer
wahrhaft hilft, zeigt uns den Wert des Schweren,
zeigt,
wie ohn Armuth, ohne Müh und Not
wir
nimmermehr des Lebens Gaben ehren.
Sag
einfach Jah zum heilgen Schwer.
Not
ist der Schlüssel zum Urgenuss!!
Notmund,
Denker der Schwere
Beobachtern
ist schon seit längerem aufgefallen, dass gegen Ende 1929 bei
Heidegger eine Thematik aufbricht, die vorher und nachher in dieser
Dichte und Dringlichkeit bei ihm keine Entsprechungen hat: die Not.
Es
handelt sich um einen Text, der deshalb doppelt interessant ist, weil
er zum einen schon von anderer Seite (Winfried Franzen, Arno Rentsch
u. a.) ins Visier genommen wurde und weil er zum andern dazu gedient
hat, Heidegger (prä)faschistische Neigungen zu einem frühen
Zeitpunkt zu unterstellen. Gemeint ist der § 38 der 1929
gehaltenen Vorlesung ‚Die Grundbegriffe der Metaphysik’,
abgedruckt auf den Seiten 242 bis 249 von Band 29/30 der
Gesamtausgabe. Winfried Franzen bespricht diesen Text in dem Aufsatz
‚Die Sehnsucht nach Härte und Schwere. Über ein
zum NS-Engagement disponierendes Motiv in Heideggers Vorlesung Die
Grundbegriffe der Metaphysik von 1929/30’ (in:
Gethmann-Siefert/Pöggeler: Heidegger und die praktische
Philosophie, Frankfurt/M. 1988, S. 78-92).
Dort
sagt Franzen:
„In
einem Stil fast rauschhaft anmutender Häufungen“ preise
Heidegger die Not, die Bejahung der Not, der Unsicherheit und der
Gefahr, gebe Sicherheit, sattes Behagen, organisierte Massenfürsorge
der Verachtung preis, beklage „das Ausbleiben einer wesenhaften
Bedrängnis unsers Daseins im Ganzen“ (Heidegger).
„Dass
Leichtigkeit – im Sinne eines leichten Daseins oder Lebens –
etwas Unerträgliches ist – unerträglich vor allem
auch im Sinne von ‚existenziell unannehmbar’: diese
Wertung bzw. Haltung gehört zu den wichtigen Motiven der
Philosophie Heideggers“ (78).
Was
H. dem leichten Leben entgegenstellt, sei ein Hohelied auf die Not.
„Auf den sechs Seiten 243-248 ist mehr als ein Dutzend Mal von
der ‚Not’ die Rede, desgleichen etwa zehnmal von der
‚Bedrängnis’, und auf Seite 244 wird ‚das
Ausbleiben’ einer bzw. der ‚wesenhaften Bedrängnis’
innerhalb von elf Zeilen gleich dreimal beklagt!“ (Franzen 84).
Was uns fehle, sei die Not, die „wesentliche Not“ (H.
243), die „Not im Ganzen“ (H. 244).
„Diese
ganze Haltung weist also … eine starke Tendenz auf, dem
praktisch-bürgerlichen Leben die Rechte zu bestreiten …
mit Verachtung auf das bürgerlich-betriebsame Streben nach
Auskommen, Sicherheit oder gar Behaglichkeit herabzublicken.“
(Franzen 84f.)
Mit
welchem Recht? So muss man den bürgerlich wohlbestallten
Professor fragen, und aus welchen Motiven?
Verständlicher
und annehmbarer wären solche Klagen und Mahnungen von einem, der
tatsächlich in der Not und Unsicherheit des Außerbürgerlichen
lebt, verständlich wären sie von einem wie Gusto Gräser.
Und tatsächlich ist er ja der große Lobredner und Sänger
der Not, der „heiligen Not“, der „Urmutter Not“
gewesen. Dass wir die Not nötig haben, dass wir sie begrüßen
müssen und nicht abwehren dürfen, ist der gemeinsame Tenor
seines Dichtens und jener Passage bei Heidegger. Dazu einige Zitate:
Not
ist der Schlüssel zum Urgenuss.
Mehr
Not!
Not
– hilft gedeihn! Not – hilft uns leben!
Not,
komm herein!
Sei
gegrüßt, unsre Not!
Eins
tut uns not … : die Not!
Not
ruft zum Heil. Der Wahre gehorcht.
Not
zeugt die Treu.
Alles
Starke kommt nur aus und durch die Not.
Schlagt
ein, ihr Freunde, ein den Weg der Not!
Lebt
doch, was lebt. Allein dank Not …
Heil,
Notgesegneten uns!
… und
so fort.
Gräser
ist der Dichter der Not, der „heiligen Not“, er ist der
Verehrer der „Mutter Not“, der „Allweltmutter“,
der „Glückmutter Not“. Er nennt sich „Notmund“,
„Notfreund“ und „Notwendmann“, seine Arbeit
ist „Notwend-werk“. Er singt das „Notlied“;
sein „Notwendwort“ ist „Notwendmahl“ für
die „Noterwachten“. Die Not ist ihm Braut und Mutter
zugleich; er vermählt sich, franziskusgleich, mit der „Freifrau
Not“.
Er
ist zugleich ein Lobredner des Schweren: „Wer wahrhaft hilft,
zeigt uns den Wert des Schweren“, „schön, wahrhaft
schön, wird Leben nur, wo’s schwer ist“. Darum sagt
er „einfach Jah zum heilgen Schwer“, gibt „dem
Schwer die Ehr, durch das die Sterne drehn“, schwingt sich „ins
Freieste, ins Schwer voll Kraftbehagen“, findet „Alltrost
im Schwer“. Dass wir „dem Schwer aus-weichen“, die
„Not fliehen“, uns vom „Leichtseichttrug“
verführen lassen, die Gefahr vermeiden und „notlos“
leben wollen – darin liegt für ihn der wesentliche Grund
unseres Elends.
Leicht
– o wie seicht, wie welk, wie leer!
Nur
wo Schwerkraft schwingt,
wirds
heilhehr!
*
Wir
Bauer gehen zur Erde, wir gehen, von Leichtsucht leer,
das
lichtleicht lachende Leben erschwingen
aus
schwarzer Schwer.
Hält
man nun das Kapitel ‚Not’ von Gräsers
‚Wortfeuerzeug’, das um 1928/29 entstanden ist,
neben den Text von Heidegger, so liest sich dieser wie eine Umsetzung
der Sprüche des Dichters in philosophische Prosa.
Heißt
es bei Gräser: „sie schleichen und sie stehlen sich aus
dem Dasein fort“, so wird bei Heidegger „aus der
Gefahrenzone des Daseins fortgeschlichen“.
Heißt
es bei Gräser: „Jah, wir Notgenossen, wir Volk, tragen
gern unsre Bürde“ und reimt er „Bürde“
auf „Menschenwürde“, so will Heidegger „dem
Menschen das Dasein als seine eigenste Bürde aufladen. Nur wer
sich wahrhaft eine Bürde geben kann, ist frei“ (H. 248).
Der Mensch hat „das Dasein sich auf die Schulter zu werfen“
(H. 246). Gräser stellt sich in einer Zeichnung als Lastenträger
dar, mit einer Last von Scheitern auf den Schultern. Er wendet sich
gegen die „Schulterlast-Abschiebungspolitik“: „ein
jeder Buckel muss sein Packen tragen“ (TAO – das heilende
Geheimnis. Wetzlar 1979, Spruch 79).
Wir
haben „der Not zu wachsen“, sollen „notoffen sein“,
sagt Gräser. - Heidegger: Wir haben der „tiefen Not
gewachsen und für sie offen zu sein“. (H. 246)
„Hohl
dein Idol“, sagt Gräser von der „Mischmaschinenzeit“,
„langweilig leer ist’s … schön, wahrhaft
schön wird Leben nur, wo’s schwer ist!“ –
„Langweilende Leere“, sagt Heidegger, sei die Folge der
ausbleibenden Bedrängnis. (H. 244)
„Bequiquaquem
– das ist ein Froschidol … entrutscht dem Kraftbehagen“,
heißt es bei Gräser. – Nach Heidegger verlieren wir
„Kraft und Macht“, wenn wir „es nicht mehr nötig
haben, stark zu sein“. (H. 245f.)
Die
Reihe ließe sich fortsetzen.
Die
Frage stellt sich unvermeidlich: Was trieb Heidegger dazu, gegen die
eigene bürgerliche und akademische Sicherheit anzurennen? Hatte
er überhaupt eine eigene Erfahrung von Not und Schwere, um
solche Aussagen machen zu können? Das auch von andern bemerkte
„Rauschhafte“, Überhitzte und Eruptive seines
Ausbruchs scheint darauf hinzuweisen, dass hier ein anderer in seine
Lebenswelt eingebrochen ist.
Dass
hier weniger eine denkerische Eigenbewegung Heideggers als eine
Einflussnahme von außen vorliegt, dafür spricht auch, dass
die genannte Thematik bei Heidegger im Frühwerk kaum eine Rolle
spielt, dass sie im Herbst 1929 „fast eruptiv“ (Franzen
83) hervorbricht, dass ein unmittelbarer Lebensbezug nicht zu
erkennen ist. All dies im Gegensatz zu Gräser, dem die Not frei
gewähltes Lebensschicksal war. Mit gutem Grund fragt Franzen,
woher denn Heidegger das Recht nehme, „mit Verachtung auf das
bürgerlich-betriebsame Streben nach Auskommen, Sicherheit oder
gar Behaglichkeit herabzublicken“(85). Mit Recht fragt er:
Woher dieses „Aufbegehren gegen das bloß Akademische bei
gleichwohl nicht in Frage gestellter akademischer Zugehörigkeit“(87),
woher die „Tendenz … dem praktisch-bürgerlichen
Leben die Rechte zu bestreiten“? (85) – Verständlich
und akzeptabel ist es, wenn ein Mensch wie Gräser derart spricht
und denkt. Wo aber könnte die Motivation für Heidegger
gelegen haben, wenn nicht darin, dass ihm die Gräsersche
Lebensart lebendig und faszinierend vor Augen stand – und dass
er dazuhin die Schriften dieses „Notfreundes“ gelesen
hatte?
Letzteres
aber wird umso wahrscheinlicher, wenn man bemerkt, dass sowohl
Heideggers Gedankengang wie sein Wortgebrauch der (zu vermutenden)
Gräserschen Vorlage bis in Einzelheiten folgt.
Typisch
für Gräser ist z. B., dass er alles „Organisieren“
als „Mache“, „Gemache“ und „Betrieb“
verwirft. Bekanntermaßen tut das auch Heidegger: „Alle
und alles ist gegen die Nöte organisiert“ (GA 29/30,
S.243), „für die er (der Mensch) alsbald eine Notwehr
findet, um in dieser sich … zu beruhigen“ (248). Gräser
spricht deutlicher aus, was Heidegger meint: er spricht von
„frevelhafter Massenfürsorge“. Immer wieder wendet
er sich – wie sein Kollege im Amt - gegen „Willkür“,
„Eile“, „Geschwätz“ und „Leichtsucht“.
Am auffälligsten werden diese Wortgleichungen dort, wo Heidegger
nicht alltägliche Charakterisierungen gebraucht, etwa von
„zappelnde(r) Notwehr“ spricht. Denn eben so
charakterisiert – und zwar in stereotyp wiederkehrender Weise –
Gräser das Verhalten des Man-Menschen: als „Gezappel“,
„zapplig“, spricht von „Zippelzappel“,
„Zappeldaus“, „Zippelzappelgraus“.
Kurz:
Wer Gräsers Schriften und besonders das Kapitel ‚Not’
aus dem ‚Wortfeuerzeug’ der späten
Zwanzigerjahre kennt, der muss den Eindruck gewinnen, dass dieser
Text Heidegger vorgelegen hat. Und dies ist umso wahrscheinlicher,
als Gräser 1929 in Stuttgart aufgetreten ist und nachweislich
einige Jahre später, 1932, Heidelberger Professoren aus dem
‚Wortfeuerzeug’ vorgetragen hat. Warum sollte er
nicht dort das selbe getan haben, wo er neun Jahre früher so
großen Anklang gefunden hatte, die größte
Außenwirkung in seinem Leben überhaupt – in
Freiburg? Warum sollte er nicht bei Heidegger angeklopft und ihm sein
neuestes Werk vorgelegt und daraus vorgetragen haben – wie er
es bei anderen Professoren tat, bei Alois Riehl in Berlin zum
Beispiel, einem Vorgänger Heideggers auf dem Freiburger
Lehrstuhl? Nichts spricht dagegen, alles spricht dafür.
Dafür
spricht auch eine besondere Merkwürdigkeit, von der berichtet
wird. Heidegger, so heißt es nämlich, habe damals –
um 1929 – davon gesprochen, einen zu rufen, „’der
unserem Dasein einen Schrecken einzujagen vermag’, möge
dem ‚heutigen Normalmenschen und Biedermann’ auch bange
und gelegentlich schwarz vor Augen werden“ (Pöggeler: H.
und die prakt. Philo-sophie, S. 27). Wörtlich abgedruckt auch in
der Gesamtausgabe 29/30: „Wir müssen erst wieder rufen
nach dem, der unserem Dasein einen Schrecken einzujagen vermag“
(S. 255f.). Vom Ausbleiben, also von der Wünschbarkeit eines
heilsamen „Schrecken(s)“ ist auch in der hier
besprochenen Vorlesung von 1929 die Rede (S.244).
Wen
könnte er gemeint haben? Wer jagte dem Normalmenschen und
Bieder-mann einen Schrecken ein? Dass er damals schon an Hitler
gedacht haben sollte, ist, nach allem was wir wissen, völlig
unwahrscheinlich. Wohl aber kann er daran gedacht haben, seinen Gast
Gusto Gräser auf den Katheder zu bringen, einen Mann, von dem er
sicher sein konnte, dass er die Studenten ebenso erschrecken würde,
wie ihm selbst bei seinem Anblick der Schreck in die Glieder gefahren
war.
Fassen
wir zusammen: Gräser ist der Meinung, dass der Mensch nur
eigentlich werden kann durch die Bejahung von Not, Kampf und Gefahr.
Ureigentlich
leben kann nur ich,
der
Kampf nit scheut, den Not nit hetzt
zu
herzlos flachem Eilen,
Gefahr
nit jagt aus urgemütgem Weilen
…
Darum
ruft er uns
raus
aus dem lumpgen Schwierig
ins
urkraftschwangre
„Schwer“,
ins
eigentliche Leben,
ins
Leben sternwelthehr!
Heidegger
vertritt in seiner Vorlesung das selbe „Existenzideal des
harten und schweren Daseins“. Seine Argumentation und seine
Wortwahl ist der Gräserschen Vorlage völlig konform. Er
wollte zu dieser Zeit einen rufen, der imstande ist, uns einen
Schrecken einzujagen, und niemand war dazu besser imstande als der
notorische Bürgerschreck Gusto Gräser. Die biographischen
Umstände sprechen außerdem dafür, dass Gräser um
diese Zeit, wie nach Stuttgart, so auch nach Freiburg gekommen ist
und ebenso wie dort aus seinem ‚Wortfeuerzeug’
vorgetragen hat. (In Stuttgart trat er Pfingsten 1929 beim
Vagabundenkogress auf dem Killesberg als Redner auf.) Dass er
Heidegger, von dem wir annehmen, dass er ihn seit früheren
Jahren kannte, aufgesucht hat, ist höchst naheliegend.
Gräser
spricht beim Vagabundenkongress in Stuttgart, Pfingsten 1929
Abzuwehren
ist die Vermutung, dass in diesem Text eine Disposition zum
Faschismus zu erkennen sei. Was vorliegt, ist vielmehr eine
Disposition zum Gräserismus: zum Ausbruch aus der bürgerlichen
Existenzweise des „Man“. Erst dass er diesen Sprung und
Ausstieg nicht vollziehen konnte, mag Heidegger veranlasst haben, im
NS-Engagement (mit seinem ganz anderen Verständnis von Kampf,
Not und Gefahr) einen trügerischen Ersatz zu suchen.
Als
ihm seine Verirrung klar zu werden begann, erinnerte er sich (in den
‚Beiträgen’) wieder der „anfänglichen
Wanderer“, der „Unscheinbaren“, „Unter-gehenden“
und „Geopferten“, „denen keine Öffentlichkeit
gehört“, die aber „das Kommende“ vorbereiten.
Sich
selbst sieht er als einen der wenigen Zukünftigen. Seltener und
verborgener seien jedoch die wesentlich Unscheinbaren, von denen die
Zukünftigen sich nähren.
„Die
Untergehenden im wesentlichen Sinne sind jene, die das Kommende (das
Künftige) unter-laufen und ihm als sein künftiger
unsichtbarer Grund sich opfern“ (B 397).
„Heute
sind schon Wenige dieser Zukünftigen. … Die wenigen
Zukünftigen zählen zu sich die wesentlich Unscheinbaren,
denen keine Öffentlichkeit gehört, die aber in ihrer
inneren Schönheit das Vorleuchten des letzten Gottes sammeln und
wieder den Wenigen und Seltenen im Widerstrahl schenken“ (B
400).
An
wen könnte er gedacht haben? Auf wen trifft seine Beschreibung
zu? Auf niemand mehr als Gusto Gräser. Höchstwahrscheinlich
meinte er nur einen Einzigen – den „Einzigsten“ (B
43). Jenen Eizigsten, der die Not auf sich nahm, der nicht nur über
sie schrieb. Und der im „Willen zur Not“ die Gegenkraft
beschwor zum herrschenden „Willen zur Macht“.
Er
selbst war diese Gegenkraft.
Das
Totalitäre ist der Ersatz des nicht gelungenen Echten. Was sagt
doch Bazon Brock über das Gesamtkunstwerk, über die
„Obsession … jene Einheit von Denken, Wollen und Können
mit Bezug auf ein umfassendes und überge-ordnetes Ganzes zu
verwirklichen“? – „Einzig in der Gestalt des
historischen Jesus und der Buddhas scheint die Einheit von Kraft der
gedanklichen Konzentration auf das Ganze, der Mut zur Rückvermittlung
dieser Gedanken auf das eigene Leben und die Übertragung auf
andere gelungen, ohne totalitär zu werden. Ihre Nachfolger
konnten die Verbindlichkeit des Vorbildes häufig genug nur mit
totalitären Mitteln sichern.“
In Kunsthaus Zürich (Hg.):
Der Hang zum Gesamtkunstwerk.
Aarau
1983, S.23