Gusto Gräser:
Bien Bien
Auf
mit dem Baum, dem Bummelbäumelbaum
voll
ewigkeitdurchwiegtem Pflanzentraum!
Urmeistrin
Pflanz – die wilde kann’s –
kann
ohne uns frischblustig sonnwärts steigen,
zu
schwingen ihren Lebensreigen,
voll
Harmonie, voll Urgenie,
wir,
„Kron der Schöpfung“, nimmer ohne sie
mit
ihren Bienen, Vögeln, Wunnetieren,
die
Wildwohl uns ins Herze muszieren!
Mit
ihnen auf, hah, ihnen auf!
Nur
aufgehört
und
- Himosal - Allweltgemüt hebt an zu blühn,
ihr
Liebemühen webewirkt und wellt,
ihr
Gras erwacht, wächst über den Ruin, reiht ihn zum Reigen,
schlägt
ein, schlägt aus zu Keimetreibezweigen -
und
unsre zweckewelk verquälte Welt, die hingerichtete,
wird
bald, kühnbald, die schlichtgelichtete, wird - hergestellt -
hierher
zu Fels und Baum, Getier und Kind, wo blitzejetzt,
von
keiner
Dort-Fortlebenssorg verletzt,
im
ewgen Eben, im schönsten Leben
wirall,
Wirall in freundlicher Bewegung beisammen sind,
beisamm
wie 's Bienelein bei seinem Bien,
bei
seiner Allmittmutter Königin im Wäldergrund,
im
simsumsammelseeligen Weltsommerbund -
ein
BIN im BAUMe,
in
dem Allbaum SEIN, im Weltleibkor ein Mitblutkörperlein,
tiefgrohsgering,
tiefineinanderringend wie echtes Wort:
Heidie - die - Treu -
in ihrer Hütten
mitten in der Welt wildwonnig wohnend,
all Krumb und Krank zu
junger Schöne schonend, bis wiederwohl
es ihr ins Herz
gefällt!
Hei, wie das biengleich
aus-ein-tänzeltummelt,
allsingsangseelig
immersammelsummelt - ein Tausendsaus,
ein sommerduftig
urfideles Haus!
Nur angepocht!
"Herein,
herein,"
ruft 's
Allmaidmütterlein -
"Ihr
gwissensbissig Wissenschaft-Verirrten!
Lasst hier uns mal,
fern Hirnverbranntheit Quaal,
mit Wesenssaft, mit
Lebensfrucht bewirten,
mit Mahl, mit Mahl!
Heilloh,
gegrühst wildheilig Bin,
allewig
Sein im Lebensbaum,
heimtragehagend
die Getreuen dein
als
wie den Bien die Immenkönigin
in
ihre, hah, unser, Unsere
Wildwunder-
Wirklichkeit!
O*
So immeremsig, neu
und neu geboren,
schaltwaltet Mutter
Treu in ihrer Welt,
in ihrem Bien, als
alldurchtreumend hehre Königin,
lächelnd der
Wicht, die voller Bang, sie könnt entfliehn, die Holde,
sie ketten wolln mit
altem kaltem Golde - mit Pfffflicht - - -
grad damit pustend aus
ihr Schöpferwunder:
Begeisterung - ihr
stillgewaltig Licht!
Weit
- weltweit fort vom Wissenswintergrause wohnen
wir
Hier in warmdurchsonnten Zonen,
bei
der Weisheiterkeit - Urmuttermaid - wir wandelwohnen
in
ihrem Frischgefahr-durchwehten Haus,
uns
zu bewirten wie die wilden Bienen, mit Seelenhonigseim
ininniglich
uns zu bedienen.
Jah,
mit dem Töchterlein der Urnatur, der grohsen Mutter aller
Lebensflur
-
urjung, uralt -
mag's
wohl geschehn, dass sich die Menschgestalt, die vielgekränkte,
doch
noch entfalt' -
dass
an der Tochter Fühleführehand der Mann in uns entbrennt,
urgeistentbrannt,
mit
Manneslust, mit Kindespflicht durchbrennend all den Wust
durchbricht
- den Toten lässt die Toten - und -
heimwehheiss
heimkehrt ins Licht,
ins
heitermilde
Mutterlicht.
Wer spielt mit –
du Weib – du Mann?
Hier – geht –
an
Tiefeinanderdienen wie
die Simsumbienen,
hilft uns heim aus
Unheimwust,
irreschwirre,
stolperstammelnd Blütenhonigseim uns sammelnd,
sonnge Eintrachtlust –
sammelnd uns aus
tausend Auen, unsern Menschenbien zu bauen,
Grohsmut in der Brust.