URMUTTERMAID
Heidie - die - Treu -
in ihrer Hütten mitten in der Welt wildwonnig wohnend, all Krumb und Krank zu junger Schöne schonend, bis wiederwohl es ihr ins Herz gefällt! Hei, wie das biengleich aus-ein-tänzeltummelt, allsingsangseelig immersammelsummelt - ein Tausendsaus, ein sommerduftig urfideles Haus! Nur angepocht! "Herein, herein," ruft 's Allmaidmütterlein - "Ihr gwissensbissig Wissenschaft-Verirrten! Lasst hier uns mal, fern Hirnverbranntheit Quaal, mit Wesenssaft, mit Lebensfrucht bewirten, mit Mahl, mit Mahl! Von Sollesalz, hah, nimmermehr versalzet, verpfeffert nimmer uns mi Musstsonsthieb, doch wohlgewürzet, herzhaft wohlgeschmalzet, pamateriel, geistleibhaft, dass uns schnalzet das Glück dadrein vor lauter Lust und Lieb. Weil's tiefbehagt, tiefwohl uns frommt, uns bis ins Mark hinein rundum bekommt. Allso willkommen!" * So immeremsig, neu und neu geboren, schaltwaltet Mutter Treu in ihrer Welt, in ihrem Bien, all alldurchtreumemd hehre Köngin, lächelnd der Wicht, die voller Bang, sie könnt entfliehn, die Holde, sie ketten wolln mit altem kaltem Golde – mit Pfffflicht - - - grad damit pustend aus ihr Schöpferwunder: Begeisterung – ihr stillgewaltig Licht! * Weit – weltweit fort vom Wissenswintergrause wohnen wir Hier in warmdurchsonnten Zonen, bei der Weisheiterkeit - Urmuttermaid - wir wandelwohnen in ihrem Frischgefahr-durchwehten Haus, uns zu bewirten wie die wilden Bienen, mit Seelenhonigseim ininniglich uns zu bedienen. Jah, mit dem Töchterlein der Urnatur, der großen Mutter aller Lebensflur - urjung, uralt - mag's wohl geschehn, dass sich die Menschgestalt, die vielgekränkte, doch noch entfalt' - dass an der Tochter Fühleführehand der Mann in uns entbrennt, urgeistentbrannt, mit Manneslust, mit Kindespflicht durchbrennend all den Wust durchbricht - den Toten lässt die Toten - und - heimwehheiß heimkehrt ins Licht, ins heitermilde Mutterlicht. * * * * * * |