Ihr in
Euren Kummerecken,
seht, da kommt der Sonnenheld,
die Gesundheit anzustecken rennt er durch die schöne Welt.
Wo er weilt, da wird die Welt von gemütruhreichen Wonnen,
von der Muttermannheit Sonnen warm durchhellt!
Gusto
Gräser
Sonnentor – Allsonnensein – Heilsonne –
Sonnlichtgelach – Sonnlicht singt – von der Muttermannheit Sonnen warm
durchhellt - Ursonnenhuld – Sonnesamen – Sonne, Sonne in dem Schild –
Heitermuttersonne – Sonnheilbegeisterung – Alltraumwundersonne –
Insonnensein –
Urgeistsonne wildemild – Sonngesund – Sonnenaar – Heilsonnenlicht –
Sonnenheld
– Herzgeistsonnenglut – Sonnensein – Sonnenwelt –Sonnenruf –
Herzgeistsonnenschein – Sonnendrang – Sonnemann – Sonnensohn –
Sonnenthor –
Erdstern-Sonnensohn …
Die Sonne ist für Gusto Gräser
Gottes-Symbol, wie
sie es in so vielen Religionen und Kulturen ist, und man muss sich
fragen,
warum dieses Symbol im Christentum keine so zentrale Rolle spielt.
Warum? Ist
das nicht verwunderlich? Man muss wohl sagen: die Reformer um 1900
haben,
bewusst oder unbewusst, die Sonne als Gegensymbol zum Kreuz
aufgerichtet. Weil
es ein Natursymbol ist und kein an ein geschichtliches Ereignis
gebundenes Zeichen
wie das Kreuzessymbol, das dazuhin das Stigma der Negation an sich
trägt. Sonne
bedeutet eben nicht Gebrochenheit und Tod sondern Gesundheit,
Ganzheit,
Vollkommenheit, Lebenskraft. Zweifellos am stärksten dargestellt im
Sonnenrad,
in der Swastika (die auch ein Zeichen des Buddha ist). Wie das
Aufsteigen des Weihnachtsbaums
mit seinen Sonnenkugeln (und natürlich der Weltbaum) gehört die um
1900
wachsende Verehrung der Sonne zum Wiederaufstieg der Natursymbole. Ein
Kulturwandel
zeigt sich darin an, der schon seit der Renaissance sich vollzieht –
und der
auch die praktische Folge hat, dass wir unsere Wohnungen und unseren
Körper mehr
als früher der Sonne aussetzen. Das Mittelalter war (auch
architektonisch) nach
innen gerichtet, die ganze christliche Periode stellte einen Prozess
der Verinnerlichung
dar, der inzwischen soweit ausgereift scheint, dass eine neue
Zuwendung zum
Außen, zu der Natur, zur Sonne möglich wurde. Man kann das vergleichen
mit den
Vorgängen in der Pubertät. Wie die Weltzugewandheit der Zwölfjährigen
mit der Geschlechtsreifung
nach innen schlägt und nach Jahren auf neuer Stufe wiederkehrt, so
scheint es
auch in der Entwicklung der Menschheit Perioden der Verinnerlichung
und der Veräußerlichung
zu geben, beides als Phasen eines seelisch-geistigen
Wachstumsprozesses.
Aber zurück zu Gusto Gräser. Er spürte
das Sonnenfeuer
in sich und war deshalb überzeugt, Sonne in die Welt zu bringen. Weil
die Sonne
Gottes-Symbol ist, konnte er sich als Gottes-Sohn fühlen. Nichts
anderes sagt
das Wort „Sonnensohn“.
Leben – o Freunde ihr,
so grundgeborn, geborgen, so bar
all Kümmern, aller bangen Sorgen
im ewgen Jetzt,
setzt ein allhier mit allertiefstem Träumen,
betrübte Welt im Tiefsten uns zu räumen,
bis heiss durchträumt, heilheiter aufgeräumt,
sie eintrachtfroh
heim, warmwahr heim in unser aller aller
Alltraumwundersonne
bummelbäumt!
*
Mannheit
und
Heimat – das ist eine
Glut!
Heil
dir,
o Volk, das Mann im Leibe hat –
der
Traute
hat,
weil
er
Frau Treu, die Minnige, zum Weibe hat,
blind
allem
Graun, taub allm Gestöhn, Sonnlichtgelach
in
seinem
Bassgedröhn.