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Die Wahrheit über Monte Verità |
Constanza Macras liess beim euroscene-Festival in Leipzig im November 2013 die Zombies tanzen |
Immer mobil
bleiben
von Tobias Prüwer
Leipzig, 6.
November 2013. Die typischen Stadttheater-Widergänger
sind museale Regiestile und vergessen geglaubte Schauspielweisen. Constanza Macras hingegen bringt leibhaftige
Zombies auf die
Bühne. Ihre neue Arbeit "Die Wahrheit über Monte Verità",
eine Koproduktion
von Euroscene-Festival und Schauspiel Leipzig, untersucht den Konnex
von Tanz
und Stummfilm in der Utopie des frühen 20. Jahrhunderts als
zweigeteilter Abend
aus interaktiv gedachtem Kurzfilm und Totentanz mit Live-Musik.
Friedensbewegung
am Völkerschlachtdenkmal
Wer kam diesem
Berg eigentlich nicht nahe? – könnte man sich angesichts der langen
Liste an
Berühmtheiten fragen, die am Monte Verità weilten. Ernst Bloch und
Erich Mühsam
waren hier, Hermann Hesse und Ernst Toller, Hugo Ball und Hans Arp. Der
Hügel
im Schweizer Tessin war ein wichtiges Zentrum für die Kunst, aber auch
für
Lebensreform, alternative Fortschrittsbewegungen wie zivilisationsmüde
Aussteigerphilosophie. Viele geistige Strömungen kamen zusammen. "Die
Wahrheit über Monte Verità" setzt sich formal spielerisch mit dem
explosiven Gemisch auseinander. …
Am Denkmal als Kulisse hat man sich nach dem Völkerschlachtjubiläum, das Leipzig dieses Jahr zelebriert hat, eigentlich satt gesehen. Aber der als Toten-burg kurz vor dem Ersten Weltkrieg errichtete Bau wird in einen neuen Kontext gestellt – bei Macras markiert er den Kontrapunkt zur pazifistischen (Künstler-)Bewegung, die zeitgleich am Monte Verità zu sich fand. …