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Im Antikriegsmuseum von Ernst Friedrich 1927/28
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Gräser wohnt im Scheunenviertel und arbeitet im Antikriegsmuseum von Ernst Friedrich.
Er schreibt von dort am 2. Januar 1928 an seine Tochter Gertrud in München: An / Mein Trudel / bei Prof. Wohlbold / in / München / Kolbergerstr. 19 II
Ab. A. G. Siebenbürger / Berlin / Parochialstr. 41 Trudel! Mein Trudel – was soll das geben? - - - Denk viel und gern an unser Beisammensein aber die Umstände hier bei mir sind augenblicklich nicht behaglich zu nennen. Hab wohl einen Wohnwinkel d. h. Schlafwinkel bei einem jungen Bekannten, wo ich allein schlaf, der aber abends oft von Andern in Anspruch genommen wird. Dann steht mir auch ein Arbeitsraum zur Verfügung, wo ich auch jetzt in ziemlicher Kälte sitz, denn der Ofen, den hier in der Druckerei ich selber einheizen muss, spendet noch nur wenig Wärme. Schlaf und Arbeitsraum in zwei verschiedenen Häusern. Merkst also wohl wie’s steht? Wenn’s dir aber trotz allem mehr behagt mit mir zusammen zu sein als in äusserem Wohlbehagen, dann willkommen. – Der Frühling kommt ja auch bald wieder, und mit Ihm werweiss was alles – Vom alten Conrad wusst ich schon. Allso mein warmes Trudel, wie du willst! Schreib bevor – Vater * Zeichne eben die „Bucheckern“ gussfertig – An welchem der oberen Buchstaben mangelt was? Von November 1927 bis April 1928, allfreitäglich
in der Schulaula des Königstädter Gymnasiums Elisabethstraße 57 beim Alexanderplatz Gräser druckt seine Plakate im Antikriegsmuseum |
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