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Druckhaus für Grüne Grüße
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Die Druckerei von Eduard Stichnote, Potsdam, Am Neuen Markt 8 „Ja
es war 1928, als ich Vater bei Henri [ihrem künftigen Lebensgefährten]
in der
Parochialstraße [Antikriegsmuseum] aufsuchte.
Da eilte Vater wochenlang zu
Stichnote in Potsdam, um seine Zeichen einzuritzen, Bilder und Schrift
für das
‚Notwendwerk’“. So
schrieb mir vor Jahrzehnten Gräsers Tochter Gertrud, genannt Trudel. Werner Eduard Stichnote (1908-1994), Buchkünstler, Autor und Verleger – der Verlag lief unter dem Namen Eduard Stichnote – scheint ein Faible für Natur und Gartenkultur gehabt zu haben. Nach dem Krieg gab er in Süddeutschland eine Zeitschrift ‚Pflanze und Garten’ heraus. Diese Neigung mag ihn mit Gräser zusammengebracht haben – wenn sie nicht gar von diesem angestoßen wurde. Denn der Sohn des traditionsreichen Hauses war damals – um 1928 – erst 20 Jahre alt. Vermutlich war es also der Vater, mit dem Gusto zunächst zusammengearbeitet hat. Für den Geist des Hauses spricht, dass Stichnote 1945 den soeben aus dem KZ entlassenen schwerkranken Peter Suhrkamp bei sich aufgenommen hat. Werner E. Stichnote In DDR-Zeiten wurde das Haus
ein Treffpunkt für Künstler und
Wissenschaftler. Werner Eduard ging 1950 in den Westen, zu Suhrkamp,
wurde 1955
Mitbegründer des Ullstein-Taschenbuch-Verlags und war von 1968-1971
Vorsteher
des Frankfurter Börsenvereins. Dass die erste Veröffentlichung über
Gräser nach
seinem Tod – der Aufsatz ‚Gustav
Gräser, Prophet auf Spruchkarten’
von Martin Müllerott – im
Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel erscheinen konnte, ist
vermutlich
Werner E. Stichnote zu verdanken, der damals schon dem Vorstand
angehörte. Dieser
bahnbrechende Aufsatz – Nachdrucke erschienen im folgenden Jahr in den
Südostdeutschen Vierteljahresblättern und in der Zeitschrift Neue Schau
– wurde
abgedruckt in der Frankfurter Ausgabe vom 12.November 1963, auf den
Seiten
2020-2023. Mit dieser ersten Würdigung begann die literarische
Wiederkehr des
ver-gessenen oder unbeachteten Gusto
Gräser.
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