Zurück |
Zeittafel Gusto Gräser 6.12.1875 Die Familie zieht von Mediasch nach Kronstadt um. 16.2.1879 Gustav Arthur Gräser zu Kronstadt in Siebenbürgen geboren. Sein Vater Bezirksrichter. Seine Vorfahren siebenbürgische Geschichtsschreiber und Bischöfe. 1887 Die Familie zieht nach Tekendorf um. 30.8.1890 Gusto kommt nach Hermannstadt ins Gymnasium und findet zunächst Unterkunft bei Lehrer Zinz. 16.5.1894 Vater Samuel Joseph "Carl" Gräser stirbt in Tekendorf. 1894 Muss das Gymnasium verlassen. 8.8.1894 Mutter Charlotte Caroline "Grossika" zieht nach Mediasch um. 3.9.1894 Gusto bricht eine Lehre in Kronstadt nach zwei Wochen ab. 20.9.1894 Gustos Bruder Karl sucht eine Lehrstelle für Gusto in Budapest. Diese Lehre bei einem Goldschmied und Kunstschlosser hat Gusto im Oktober 1896 mit Gesellenprüfung abgeschlossen. Sein Gesellenstück war ein geschmiedeter Rauchertisch. 2.5.1896 Eröffnung der Weltausstellung in Budapest zur Jahrtausendfeier der Stadt. Die von Gräser eingesandte Schnitzarbeit erhält einen ersten Preis. 10.12.1896 Gusto zurück in Mediasch. 1897 Besuch der Kunstgewerbeschule in Wien. 1898 Er schließt sich der Künstlergemeinschaft des Malers und Sozialreformers Karl Wilhelm Diefenbach an, verlässt ihn jedoch nach wenigen Monaten. 1899 Zerstört seine Bilder und begibt sich auf die Wanderschaft. 1900 In
München sammeln
sich um die Gebrüder Gräser sieben junge Menschen,
die aus der bestehenden
Gesellschaft ausbrechen wollen. Gemeinsame Wanderung
über die Alpen. 1901 Der Millionärssohn Oedenkoven vertreibt Gräser vom Monte Verità. Ende der Landkommune. Gräser tanzt in Paris mit Raymond und Isadora Duncan. Erste Begegnung mit Hermann Hesse in Basel? 1902 Verweigert den Militärdienst. Kerkerhaft in Österreich. Die Gemeinde Losone überlässt ihm die Felshöhle „Pagangrott“ bei Arcegno. Um 1904 Lenin und Bebel besuchen den Monte Verità. Ebenso Kropotkin und Ellen Key, Erich Mühsam und Johannes Nohl. 1905 Mondscheintänze im Wald von Arcegno. 1907 Wandert mit Freunden quer durch Europa. Hermann Hesse schließt sich ihm an, verbringt einige Wochen in und bei der Felshöhle „Pagangrott“ nahe Arcegno. 1908 Gräser tritt in München mit Gedichten, Tänzen und Vorträgen an die Öffentlichkeit. - Freie Ehe mit Elisabeth Dörr. Wird Pflegevater von 5 Kindern aus der ersten Ehe seiner Frau. 1909 In Zürich und Wien. In Weimar bei Johannes Schlaf. In Locarno verhaftet. Vorträge in Locarno. 1910 Tochter Gertrud in Wien geboren. In München Auftritte im Künstlerlokal ‘Simplizissimus’. 1911 Fährt mit Weib und Kindern im Planwagen von München nach Berlin. 1912 In Berlin. Flugschriften Heimat und Ein Freund ist da! - Aus Sachsen ausgewiesen. Protest von Richard Dehmel, Gerhart Hauptmann, Ferdinand Avenarius, Max Klinger, Friedrich Naumann, Hans Thoma, Johannes Schlaf u.a. 1913 Vorträge in Karlsruhe, Mannheim, Pforzheim. Aus Baden ausgewiesen. Seit Mai in Stuttgart. Allsonntäglich Reden im Bopserwald. TAO-Vortrag in der Liederhalle. Okt. Beim Freideutschen Jugendtag auf dem Hohen Meissner. Herbst 1915 Aus Deutschland ausgewiesen. Verweigert in Österreich den Kriegsdienst. Zu Erschießung verurteilt, dann aber in Irrenanstalten eingewiesen. 1916 Rückkehr auf den Monte Verità. Neue Freundschaft mit Hermann Hesse und Mary Wigman. Herbst 1916 Gräser kommt nach Zürich und Bern, um Vorträge zu halten. Aus Zürich und Bern ausgewiesen. Hesse sammelt Spenden. 1917 Gespräche mit Ernst Bloch und Reinhard Goering. Hesses Gräser-Roman Demian entsteht. 1918 Aus der Schweiz ausgewiesen. Schickt seine Nachdichtung TAO – das heilende Geheimnis an Hesse. 1919 In München bei dem Maler Georg Schrimpf. Predigt Gewaltlosigkeit während der Revolution. Nach dem Sieg der Weißen verhaftet und aus Bayern ausgewiesen. – In der Reformsiedlung am Grünen Weg in Urach beim Treffen der Christ-Revolutionäre. 1920 „Öffentliche Gespräche“ in Freiburg. Besuche bei dem Maler Hans Thoma. Aus Baden ausgewiesen. Pfingsten Unter seinem Einfluss: Zug der Neuen Schar. 25 junge Männer und Mädchen ziehen barfuß, tanzend und singend durch Nordbayern und Thüringen: Vorbild für Hesses Morgenlandfahrt. Polizeilich aufgelöst. Gräser interniert, aus Deutschland ausgewiesen. 1925/26 In Dresden-Loschwitz. Spruchsammlung Dem Volke stillgewaltig und Bildreihe Zeichen des Kommenden. 1926 In München verhaftet. Ausweisung aus Bayern und dem ganzen Deutschen Reich. Die Ausweisung aus dem Reich wird abgewendet durch das Eintreten von Michael Georg Conrad, Hermann Bahr, Rudolf von Delius, Ludwig Held, Thomas Mann, Josef Ponten u.a. 1927/8 „Öffentliche Gespräche“ in Berlin. Arbeit im Antikriegsmuseum von Ernst Friedrich. 1929 Spricht beim Vagabundenkongress in Stuttgart. 1930 Tochter Gertrud gründet die Siedlung Grünhorst bei Berlin. 1931 Versucht seine Spruchsammlung Wortfeuerzeug in Zürich zum Druck zu bringen. Aus der Schweiz ausgewiesen. Trägt Professoren in Heidelberg aus dem Wortfeuerzeug vor. 1932 Landfahrten im Eselwagen mit Freund Otto Großöhmig. 1933 KZ-Haft von Großöhmig. Gräser nach Grünhorst. 1938 In Berlin. Bewohnt ein Hausboot auf dem Langen See. 1940 Verhaftung
und
Schreibverbot durch die Nazis. Verkauft sein Boot. Ab 1942 In München. Wohnt in Dachkammern bei den Professoren Schwegerle, Dombart und Buschor. Gespräche mit Otto von Taube und Fedor Stepun. 1945-1955 Das Siebenmahl entsteht. Flugblatt Wohlgemut. Tägliche Arbeit in der Staatsbibliothek und im Café Klein-Bukarest. 1955 Das Brieflein Wunderbar entsteht. Um 1957 Flieg, Fünklein, flieg! und Sonndonnerdrein! 27.10.1958 Arthur
Gräser in
Freimann bei München gestorben. |
Zurück Seitenanfang |
Hermann Müller, aus seinem Buch: Der Dichter und sein Guru (Gisela Lotz Verlag) mit Korrekturen, Stand April 2007 |