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Alexander Wilhelm de Beauclair, Kunstmaler
10.7.1877 - 31.10.1962, geboren in Darmstadt, gestorben in Ascona

 
In Darmstadt geboren und aufgewachsen. Als Zwanzigjähriger wanderte er auf dem Balkan und in Italien, er erwarb sich seinen Lebensunterhalt, indem er reiche Bürger zeichnete. Während zweier Jahre kopierte er in Florenz die Werke der grossen Meister, auf dem Rückweg besuchte er 1906 Ascona. De Beauclair war für kurze Zeit Henry Oedenkovens Sekretär. 1908 gründet er die "Südschweiz", die erste deutschsprachige Zeitung, die heute unter dem Namen "Tessiner Zeitung" erscheint. Befreundet mit Karl Vester. Er war in erster Ehe verheiratet mit der Malerin Friederike Krüger, mit der zusammen er in Ascona eine Malschule eröffnete. Raimund Dehmlow schrieb in seinen „Miszellen - Vermischtes um Otto Gross: „Er (de Beauclair) arbeitete mit seinen Schülern, sie musste den Haushalt für die ganze Bande besorgen. Das hatte sie eines Tages satt und rauschte mit den beiden Söhnen Gotthard und Wilfried ab nach Deutschland.“ Bei Hetty, der ersten Tochter aus der zweiten Ehe de Beauclairs, tönt es in „Dal Monte Verità di Ascona ... a Berzona in Onsernone“ folgendermassen: „Im Jahr 1920 verliessen die Brüder de Beauclair mit ihrer Mutter Ascona. Ihr war es nicht gelungen, hier künstlerisch Fuss zu fassen, und zudem wollte sie ihren Kindern eine gute Schulbildung sichern ... Später wanderte sie nach Argentinien aus, wo sie als Malerin sehr erfolgreich war, während ihre Söhne bei den Grosseltern blieben.“ Sohn Gotthard wurde ein bekannter Lyriker und Buchkünstler. Friederike, die erste Frau, starb 1935 in Argentinien.
Die zweite Frau Beauclairs war die Holländerin Nelltye Bersma, von ihr stammen die Kinder Henrike, genannt Hetty, geboren 1928 und Liliane, geboren 1931, gestorben 1945 an einer Bauchfellentzündung. Seine zweite Frau kaufte 1932 die heutige „Casa al Torchio“ in Berzona - neben dem Haus stand früher eine Traubenpresse - als Wochenend- und Feriendomizil; 1957 verkaufte sie das Haus weiter. Die Tochter Hetty schrieb über de Beauclair: "1944 bis 1962 unterstützte er als Sekretär einen Freund, war Immobilienverwalter, Treuhänder, Reiseleiter. Gleichzeitig schrieb er für "La Cronaca d'Ascona" und das 'Ferien-Journal"'.  De Beauclair ist mit seiner zweiten Frau auf dem Friedhof von Ascona begraben.

Quelle: www.ticinarte.ch



Alexander Wilhelm de Beauclair (1877-1931), Maler in Ascona




Franz von Assisi weiht seine Kapelle der Jungfrau Maria - Fresko von de Beauclair im Gräserhaus

Casa Monescia und Casa Amizitia von A. W. De Beauclair              Fotos: Christel Lamberti, um 1999
 
A. W. de Beauclair bewohnte zunächst eine bescheidene Holzhütte, jene Hütte, die sich noch heute oberhalb des Hauses seiner 2018 verstorbenen Tochter Hetty befindet und in der vor Jahren die Gedichte von Gusto Gräser gefunden wurden. Später baute er sich weiter oben am Hang, unmittelbar angrenzend an das Grundstück der Gräsers, ein festes Haus, das dort heute noch steht, Casa Monescia genannt. Dazu ein Atelier, die Casa Amizitia.

Nachdem um 1920 der Biologe Karl Soffel das Haus der Gräsers erworben und es „Casa Francesco“ getauft hatte, zu Ehren des heiligen Franz von Assisi, liess der neue Besitzer von de Beauclair an der Aussenwand des Hauses ein Fresco anbringen, das den Heiligen zeigt, wie er den Vögeln und anderen Tieren predigt. Dieses Bild wurde kurz vor 2000 übermalt. Erhalten hat sich dagegen bis heute ein farbiges Fresco von Beauclair im Innern des Hauses, das den Heiligen darstellt, wie er seine Kapelle oder eigentlich seinen Orden der Jungfrau Maria übergibt. Sollte das Gräserhaus abgebrochen werden, wie zu befürchten ist (Stand 2018), ginge dieses wertvolle Bildnis verloren.