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O Menschenkind, genug ein Mensch zu werden -
schiel nit nach Andern, hässlich macht Geschiel!
Lass fallen all die Größenwahnbeschwerden -
hier ist dein Weg - o Lust - zugleich dein Ziel!
Erfühl, erfüll, mehr gibts auf keinem Sterne -
bist Du ganz hier, ist hier ganz alle Ferne.
*
Was Erfolg? -
das Leben heißt uns gehen
frisch hinein ins glühende Geschehen.
Unsern Tritten so aus Herzgenügen noch ein Trittlein
treu hinzuzufügen.
Reich zu leben, hier in den Bereichen,
treu beglückt -
Glück erfüllen - hah - kein Glück erreichen.
*
Bist Du nit Manns genug, tief aufzuhören,
gelinget Dir kein herzbefreihend Tun.
Statt feig geschäftig Dich und Mich zu stören,
fass Mut zum Schaffen, fasse Mut zum Ruhn!
Denn nur aus innigtiefer Ruhigkeit
ruckt auf die Tat, die Dich und Mich befreiht!
*
Bau nur hinein in den Wust dein Gebilde,
bau ihn heiter still hinein, deinen Stern -
alles Andre lass gehn, lass sein - bau!
Der Bleibende muss ein Blühen erwirken,
bau nur hinein!
*
Was tun, Gesell? - Mehr daun, mehr daun!
Geistleib ernähren, Mensch erbaun -
Tun - hat - gar - keine - Eile!
Doch das, Gesell, was wir grad tun,
ein wenig so aus Herzensruhn,
ein wenig so mit Andacht tun,
taugt wohl zu unsrem Heile.
*
Reifen, ruhen - ruhen, reifen:
Lass - du kannst es nicht begreifen!
Willst du frohe Früchte tragen,
musst du tief zu ruhen wagen,
willst du helle Taten tun -
fasse Mut,
lass ruhn, lass ruhn!
*