Landschaftsmalerei

Die Landschaftsmalerei ist ab Anfang der 20er Jahre eindeutiger Schwerpunkt seines künstlerischen Schaffens. Graeser erhält von der Presse wegen seiner Vorliebe für Frühlingsbilder den liebevollen Beinamen „Frühlingsgraeser“. Ohne sich auch hier auf einen klaren Stil festlegen zu lassen, zeigen die Gemälde charakteristische Merkmale:
  • einen sehr dünnen Farbauftrag, der den Eindruck von Duft und Hauch hervorruft
  • sie sind oft gegen die Sonne gemalt, mit nach vorne fallenden Schatten
  • gewollten Kontrast durch kleine figürliche Belebung
  • eine häufig skizzenhafte unfertige Wirkung


Landschaft (39 x 49 cm)

„Dennoch hat Graeser sein Reifstes und Edelstes in der Landschaftsmalerei geleistet. In einer Frühlingslandschaft aus seiner Palette ist es Frühling mit dem ganzen intimen Zauber des Geschehens. Diese Farben atmen Leben, aber zartes, verhaltenes, eben geborenes Leben......
Die Wirkung Graeserscher Landschaften ist intim, aber dauernd. Hier wirkt ein Künstler, der mit den zarten Geburtskräften der schaffenden Natur innig vertraut ist und den Beschauer in seinen Farben die Weiten der Welt spüren lässt.”
Ernst Uehli, zum 50.Geburtstag in „Das Goetheanum"

„Nomen est omen: manchmal stimmt es in einer ganz seltsamen Weise, dass der Name für das Wesen eines Menschen bedeutsam ist. Selten hatte ich so stark dies Gefühl wie bei Ernst Graeser.
Wer könnte den Namen „Graeser" hören, ohne dass der ganze zarte Duft der Wiesen um ihn aufstiege, die taublinkende Herrlichkeit des Frühlingsmorgens ihn umfinge. Wie fein und gewissenhaft bis ins Kleinste hat Graeser alles gestaltet, Bäume und Wasser, schneebeglänzte Berge und azurblauen Himmel. Aber nicht umsonst hieß er „Ernst". Es war kein genießerisches Naturschwärmertum in seinen Bildern noch in seinem Wesen und Handeln, sondern ein ganz großer, tiefer Lebensernst."

Rudolf Daur, Traueransprache

„Und wenn wir an viele Ausstellungseindrücke von Bildern Ernst Graesers zurückdenken, bleibt uns in Summe die Erinnerung an eine lichte, morgenfrische, zärtlich aufgrünende und aufblühende Welt duftiger Farbenklänge, in einer fröhlichen Heimatwelt mit Wiese, Busch und Baum und bunter Bauerngärten, inwendig voll Musik wie ein Gedicht vom Schwaben Mörike."

Fritz Schneider, Nachruf in Stuttgarter Zeitung

 

     
Eichen-Wald (26 x 20 cm)                                      Im Krähenwald (63 x 51 cm)


Dorfstrasse in Unterböbingen (29 x 49 cm)



Durch die Jahreszeiten
Raureif (50 x 40 cm)
Vorfrühling mit Weiden (50 x 63 cm)

Frühlingsmorgen (66 x 51 cm)

Hangweg (23 x 19 cm)

Wiese bei Winnenden (40 x 70 cm)
Waldrand (66 x 74 cm)

Winter (20 x 26 cm)