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« Dans les steppes de la Russie ou dans les montagnes de l’Amérique du Nord, la colonie n’aurait pas du tout l’air dépaysée comme au lac Majeur. »


Journal des Voyages
2. Oktober 1904
Paris


Gruppe von Siedlern

Das Foto wurde nicht vom Verfasser des Artikels aufgenommen, sondern von M. Büchi, Locarno. Offenbar stammt es aus dem Besitz von Salomonson, der es dem Reporter überliess.

Abgebildet ist nämlich Oedenkoven, der zur Zeit des Besuchs von Croci nicht anwesend war. Er sitzt auf der Bank; neben ihm, obwohl abgewandt, vermutlich Ida Hofmann. An ihrer Seite stehend Salomonson, der Eselsführer des MV. Im Hintergrund ganz oben stehend, Robert Jentschura, zu erkennen an dem Efeuzeichen auf seiner Kutte. Robert war mit Gusto befreundet gewesen, hatte als Einsiedler in den Bergen gelebt und dort auf eine Gefährtin gewartet, die sich jedoch nicht einstellen wollte. Entmutigt, schloss er sich als Mitarbeiter dem Sanatorium von Oedenkoven an. Sein Brust-Emblem ist noch eine Erinnerung an Gusto, dem damals das Efeu ein wichtiges Symbol war (siehe sein Gedicht) und der 1902 seine erste Gedichtsammlung unter dem Namen ‚Efeublätter’ hatte drucken lassen.

Das Foto muss von 1903 stammen.


Hütte eines Kolonisten

Aufnahme vermutlich von Croci.Die Hütte könnte die heute noch bestehende Casa Selma sein.

(Fotos aus dem Artikel von M. Croci
in "Journal des Voyages", Paris, 2. 10. 1904)

 Ein Fund von Frank Milautzcki


Journal des Voyages 1904 Seite 312

Zu dem Aufsatz von M. Croci in ‚Journal des Voyages’ vom 2. Oktober 1904:

Der Besuch des Verfassers auf Monte Verità muss schon im Sommer 1903 stattgefunden haben. Damals hielten sich Henri Oedenkoven und Ida Hofmann in Paris auf. Sie werden für ihre Gründung geworben haben, worauf ein Reporter entsandt wurde. So kam es, dass M. Croci die Leiter des Sanatoriums nicht antraf. An ihrer Stelle führte der Mitarbeiter Salomonson, ehemals holländischer Konsul in asiatischen Kolonien, den Besucher durch die Anstalt, legte seine besonderen Ideen dar und gab sich den Anschein, Gründer der Siedlung zu sein – oder wurde von Croci so missverstanden. Offenbar waren Hofmann und Oedenkoven mit seinem Auftritt nicht zufrieden, denn nach ihrer Rückkehr musste Salomonson von dannen ziehen. In ihren Erinnerungen schreibt Ida Hofmann zum Oktober 1903: „Salomonson, der Freunde und Besucher durch herausforderndes Benehmen abstiess und dessen Handlungen in den seltensten Fällen mit seinem Vorgeben übereinstimmen, befindet sich unter den unfreiwillig Scheidenden“ (Monte Verità. Wahrheit ohne Dichtung, S. 73).

Salomons Vorstellungen von der Bedeutung des Salzes wie auch andere seiner Äußerungen gehören also nicht zum Allgemeingut des Denkens im Sanatorium.



 
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