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Der Denker in der Mühle
Heinrich Goesch (1880-1930)

Heinrich Goesch in der Waldmühle von Ronco

Wer die Schriften des protestantischen Theologen Paul Tillich liest, käme wohl kaum auf den Gedanken, daß ihr Verfasser mit dem Monte Verità zu tun haben könnte. Oder vielleicht doch? Wie auch immer: Es gab in seinem Leben einen Menschen, der ihm mehr als nur Kollege und Hausgast war. Dieser Freund und Mentor verband ihn ebenso mit Ascona wie die ihm befreundete Tänzerin Mary Wigman.

Heinrich Goesch, Sohn eines Berliner Landgerichtsrats, hatte mit sechzehn Abitur gemacht, war mit zwanzig Referendar, Dr. phil. und Dr. jur. Mit seinem ebenso genialischen Bruder Paul begann er nun ein Leben, "wie es ungefähr bei den Brüdern Schlegel im Jena der neunziger Jahre geblüht haben mag" (Fechter 249). Er habe eine Ähnlichkeit mit Friedrich Schlegel gehabt, sagt sein Freund Paul Fechter, "nur daß er schöner war" (ebd.). Einem Römer habe er geglichen, von mittelgroßer Gestalt mit hoher, winkliger Stirn und dunklem Haar. Frei von den Zwängen des Broterwerbs lebten die Gebrüder Goesch in einer Schloßvilla im Elbtal: dichtend, philosophierend, malend, im Kreis von Freunden diskutierend. Heinrich Goesch "hatte noch den großen Instinkt für die Notwendigkeit des Gesprächs, für das Zusammen-Denken, Zusammen-Philosophieren im Sinne der Romantik. ... Er zwang zum Denken, lehrte nicht Systeme", sagt Fechter. (249)


 Szenenwechsel. Ein anderer Freund, ein gewesener, gibt ein anders beleuchtetes Bild:

"Er hatte sich ganz den dunklen Mächten verschrieben. Hin und her taumelnd zwischen Theosophie und Psychoanalyse vernichtete er mit dialektischer Gewandtheit und magischer Beschwörung jegliche Hierarchie, die Jünger inmitten eines Chaos zurücklassend. Schamlosigkeiten des Leibes wie des Geistes, zu denen er sie verlockte, waren die Mittel seiner Herrschaft, der zu entfliehen einige den Selbstmord wählten."  So der Maler Richard Seewald.(Seewald 78)

Dieser Zeuge erinnert sich an "ein blasses, käsiges Gesicht mit kleinen schwarzen Augen", das einem lauschenden Kreis die Idee von der Ehe im Kreise doziert habe. "Von dem, der da redete, habe ich später einmal ein Bildnis gemalt ... wie er auf der oberen Mühle in der Öffnung der Falltüre saß, durch die er heraufgestiegen war gleichsam aus der Unterwelt. Er hatte eine idiotische Tochter, seine Frau steckte den Kopf in den Gasofen." (Ebd.)

Die Szene spielt auf der oberen Mühle zwischen Ronco und Ascona, gemeint ist Heinrich Goesch, und der da spricht ist sein ehemaliger Genosse im Kreis von Groß, Mühsam und Leonhard Frank: der Maler Richard Seewald. Der einstige Revoluzzer war inzwischen zum katholischen Glauben konvertiert, malte heitere klassische Landschaften, war in München Professor geworden.

In der Tat, die philosophische Elbtalidylle hatte sich verändert, seit dort im Jahre 1909 Otto Groß erschienen war.[1]

Der junge Arzt und Psychoanalytiker hatte die beiden Brüder in endlosen nächtlichen Sitzungen in die Geheimnisse der neuen Lehre eingeweiht, seiner neuen Lehre. Nicht nur die Brüder, auch die junge Frau von Heinrich, und dies mit Erfolg: sie setzten die Lehre sogleich in Praxis um. "Sie analysierten sich und die anderen; sie inszenierten nächtliche Komplexlösungen mit einer Gründlichkeit, daß ... sie in einen Ruf kamen, der dem der jungen Schlegels wenig nachgab." (Fechter 252)

Heinrichs Frau Gertrud wurde, wie üblich, die Geliebte von Groß; das Ehepaar zog auf den Monte Verità [2] Für Paul Goesch hatten die Experimente eine andere Folge: hinter ihm schlossen sich die Türen einer Nervenheilanstalt.

Nach ihrer Rückkehr vom Monte Verità propagierten die Goeschs ihre neu-gewonnenen Ideen im Kreise ihrer Verwandten und Freunde in Berlin. Gertrud Goesch war die Kusine von Käthe Kollwitz, der Bildhauerin. Die notiert am 20. August 1909 in ihrem Tagebuch:

„Lise ist doch durch Goeschs beeinflußt. Durch das offene Bekenntnis zur Polygamie. Das imponiert ihr. Und scheint ihr eventuell nachahmenswert.“ (KK 47).

Lise ist die Schwester von Käthe Kollwitz und mit dem jüdischen Ingenieur Georg Stern verheiratet, hat aber ein Liebesverhältnis mit dem Psychologen Max Wertheimer. Der wehrt sich gegen die Lehren von Groß, erstattet Anzeige gegen ihn wegen Kurpfuscherei. Karl Kollwitz, der Mann von Käthe, muß vor einem Münchner Gericht als Zeuge aussagen. Er tut es, nachdem ein anderer Verwandter ihm berichtet hat, daß seine Frau unter dem Einfluß von Goesch ihn verlassen habe und jetzt mit einem Kunstmaler zusammenlebe. Auch der siebzehnjährige Hans, der Sohn von Käthe und Karl Kollwitz, ist nicht unbeeindruckt geblieben von den Goeschs, "die nicht nur Polygamie propagieren, sondern zugleich Homosexualität" (KK 50). Die Familie Kollwitz fühlt sich bedroht. Sie verbittet sich weitere Besuche von Heinrich, der "eine Art Bund" von Gleichgesinnten gründen will (z. n. KK 759). Die Ideen von Groß begannen sich auszubreiten in Berlin.

Heinrich Goesch wandte sich während des Krieges Rudolf Steiner zu, siedelte sich in Dornach an, wurde sein Vertrauter. 1917 sagte er sich vehement von ihm los, kehrte zurück auf den Berg, nach Ascona.

"Es gibt da einen Mann, der zwischen Ascona und Ronco wohnt, oben am Berg", schreibt Friedrich Glauser, "Heinrich Goesch heißt er. Früher war er bei Steiner, hat sich aber von ihm losgesagt, denn Steiner treibt schwarze Magie. Am Tag, an dem Goesch, der im Kreise der 'Eingeweihten' um Steiner verkehrte, sich von diesem Kreise lossagte, geschahen einige sonderbare Dinge. Goesch fühlte einen unerträglichen Druck im Kopf, reiste am gleichen Tag von Basel ab, wo Steiner sich damals befand. In Ascona angekommen, lag Goesch ganze drei Tage bewußtlos: er behauptet, dies sei einer Fernwirkung des Steinerschen Kreises zuzuschreiben. Eine Warnung... " (Glauser 81).

Denn nachdem Steiner die Hand auf den Kopf von Goeschs vierjähriger Tochter gelegt hatte - so sieht es Goesch - , hatte diese die Sprache verloren, brachte nur noch ein mühseliges Lallen hervor. "Das war Steiners Rache", ist Goesch überzeugt (ebd.), der nun mit magischen Praktiken gegen das Spiel der bösen Mächte sich zu wehren sucht.

In Ascona arbeitet er über die Freiland-Freigeld-Theorie von Silvio Gesell, ein Lieblingsthema der Siedler und frühen "Alternativen". Erich Mühsam, sein einstiger Weggenosse, lästerte: "So ist er also - dieser rationalistische Monomane - via Psychoanalyse-Theosophie ... glücklich bei Silvio Gesell angelangt. ... Sein immer originell arbeitendes Hirn wird da schon ein recht amüsantes logisches Akrobatenstück ausgesonnen haben". (Posaune 516)

Mit einem anderen Monteveritaner, dem Schriftsteller Bruno Goetz, ziehen die Goeschs 1921 nach Berlin, bewohnen ein Vierfamilienhaus in der Siedlung Lichtenrade zusammen mit Paul Fechter und der Familie von Hans Kollwitz. Ihre Ehe ist seit längerem zerstört. Gertrud Goesch liebt einen Mann in Ascona. "Sie will Heinrich und die Kinder hierlassen und weggehen", beichtetet sie ihrer Kusine Käthe Kollwitz, und auch dies, daß sie "als erste praktisch das Ganze gelebt hat, indem sie mit Groß ein Verhältnis hatte und seine Ideen mit leidenschaftlichem weiblichem Radikalismus durchkostete". (KK 583f.)

Zum Glück erhält Heinrich jetzt einen Lehrstuhl in Dresden, an der dortigen Kunstgewerbeakademie. Er liest über die geistigen und wirtschaftlichen Grund-lagen der Kunst. Hergeholt hat ihn der befreundete Theologe und Philosoph Paul Tillich. Mit ihm und einem glänzenden Dresdener Kreis von Künstlern und Gelehrten - der russische Emigrant Fedor Stepun gehört dazu, der Religionswissenschaftler Friedrich Spielberg, die Maler Dix, Grosz und Klee, die Tanzschulen Mary Wigmans und Gertrud Steinwegs - eröffnet sich nun für Goesch ein neues Wirkungsfeld.


Heinrich Goesch mit Erdmuthe Tillich

Besonders mit den Tillichs geht er eine enge Verbindung ein. Er gehört zur Familie. Paul Tillich scheint ihn als Liebhaber seiner Frau nicht nur geduldet, sondern eine solche Konstellation auch theoretisch gebilligt zu haben. "He dared open 'the doors of the deep' to the monsters of his convulsed wishes and unfulfilled desires ... He said 'yes' to his own being", schreibt seine Frau später und deutet damit an, daß Tillich sich einem therapeutischen Geschehen unterzog, wie es bei Goesch und Groß üblich war (z. n. Green 192). Er habe gar nichts mit dem Bild des protestantischen Pfarrers gemein gehabt, sagt sein Schüler Theodor Adorno, "jedenfalls nicht die moralinsaure, repressive Seite. Vor allem auch in seiner Beziehung zu Frauen und in der ganzen erotischen Schicht war dies Element ganz abwesend". (Z. n. Wehr 145)

Von links: Hannah Tillich, Eckart von Sydow, Paul Tillich, Gertrud Goesch

Fredrich Wilhelm Graf wird konkreter:

Nach einer ersten gescheiterten Ehe heiratete er Hannah Werner, die sich einerseits bald als lesbisch erkannte, andererseits aber eifersüchtig auf die schönen jungen Männer und wilden Tänzerinnen war, mit denen der allbetörende Paulus Entfremdung, Sinnleere und Angst zu überwinden suchte. Keineswegs nur in den frühen golden twenties … sondern auch später noch gelang es dem weichen, einfühlsamen Paulus immer wieder, jüngere Frauen für sich zu gewinnen, die keineswegs bloß an seinen Lippen hingen.                                     (In SZ v. 27. 12. 2007, S. 16)

Eine große Bereicherung war für ihn die Begegnung mit den Tänzerinnen der Wigman-Schule, zumal er selbst leidenschaftlich gern tanzte. "Wenn es ans Tanzen ging", berichtet ein Zeuge aus der Dresdner Zeit, " ... war  Tillich in seinem Element. Er wirkte wie elektrisiert. Er tanzte aus Freude an der Bewegung, an Rhythmus und Melodie. Dabei erfand er stets neue Variationen und überraschte durch lustige Einfälle. Phantasievolle Partnerinnen waren ihm die jungen Tänzerinnen." (Z. n. Wehr 67)

Seine Erfahrungen schlugen sich nieder in einem Essay über 'Tanz und Religion':

Die Ausdruckskraft des sich bewegenden menschlichen Körpers, die Raumge-staltung durch die Tänzer - gleichviel ob Einzeltänzer oder Gruppen - , der Rhythmus in sichtbare Bewegung umgesetzt, die begleitende Musik als Ausdruck der Idee des jeweiligen Tanzes und die stets spürbare Leidenschaft im Hintergrund - all das gewann für mich philosophisch und religiös Bedeutung. Es war eine neue Begegnung mit der Wirklichkeit in ihren tieferen Schichten. In Übereinstimmung mit den großen Werken der expressionistischen Malerei, deren Schöpfern ich in jener Zeit in Dresden begegnete, war es der Tanz, der mein Verständnis von Religion tief beeinflußte - Religion als die geistige Substanz der Kultur und Kultur als die Ausdrucksform der Religion. (Z. n. Wehr 67f.)

Ihm wurde bewußt, und er erfuhr es am eigenen Leib, welche Verarmung die Vernachlässigung des Tanzes im Protestantismus bedeutete. "The dance awoke in me the unanswered question of how the lost unity of cult and dance could grow again in the stony, dry earth of Protestantism" (z. n.Green 192). Mit vollem Recht kommentiert Green: "Such a sentence marks the entrance of Asconan thought into Christian theology". (Ebd.)

Dieser asconesische Impuls ist in seinem Denken und Wesen in vielfacher Weise zu erkennen. Ein protestantischer Theologe, der in einer Ehe zu dritt lebt, der die Einheit von Tanz und Kult wiederherstellen will, der sich als religiöser Sozialist bekennt, in die SPD eintritt und mit Ernst Bloch befreundet ist, der der Psychoanalyse ebenso wie den Weltreligionen sich öffnet, der jeden "westlichen Provinzialismus" in seinem Denken abstreifen will (Wehr 130), der auf "außerkirchliche Bewegungen aller Art, von der Jugendbewegung bis hin zu künstlerischen, pädagogischen oder therapeutischen Gruppen" verweist, "in denen Geistgemeinschaft zum Ereignis werden kann" (ebd. 117), der, kurz gesagt, seine Konfession nach jeder Richtung hin öffnen, weiten, überschreiten will - Offenheit und Universalität, Gesprächsbereitschaft und Wille zum Austausch sind die Qualitäten, die ihm allenthalben zugesprochen werden - , ein solcher Mann ist gewiß kein alltäglicher Fall. Es ist, als ob der heiße, glühende Wind vom Monte Verità, der asconesische Mistral, das enge protestantische Wesen gelüftet, geheitert, gelichtet habe zu einer überkulturellen Spiritualität.

Er hat sich einmal einen "quasi-heidnischen Verehrer von Bäumen" genannt (Wehr 133), er pflegte die naturphilosophische Linie, die von der Renaissance über Böhme zu Oetinger und Schelling läuft, er forderte die Neubelebung des Kultischen und Meditativen, er setzte sich ab gegen den religiös verbrämten Nationalismus der Kirche, er sinniert über die Bedeutung von Mythos und Symbol - und es verwundert deshalb nicht, ihn wiederholt bei den Eranos-Tagungen in Ascona zu finden, wo er 1936 mit Olga Fröbe-Kapteyn und ihrem Kreis seinen 50. Geburtstag feiert.  [3]

Inzwischen hatte er aus Deutschland emigrieren müssen. Als Dekan der philosophischen Fakultät hatte er noch 1932 eine Horde randalierender nationalsozialistischer Studenten aus der Universität verwiesen, hatte im selben Jahr seine Schrift 'Die sozialistische Entscheidung' fertiggestellt. Daß ihn die Nazis als einen der ersten nichtjüdischen Professoren seines Amtes enthoben, gereicht ihm ebenso zur Ehre wie das Urteil über den Emigranten in den USA: "Tillich war der einzige Theologe, der zu einem in unsere Zeit passenden, realistischen Denken fähig war". (Thomas Altizer, z. n. Wehr 144)

Tillich wurde achtzig Jahre alt. Das Leben der Goeschs steuerte schon früh der Katastrophe zu. Gertrud wandte sich in Ascona erst dem einen Manne zu, verliebte sich dann in einen andern - der aber heiratete ihre Tochter. Sie kehrte nach Berlin zurück, drehte den Gashahn auf. "Gertrud ist tot", schreibt Käthe Kollwitz am 28. April 1932 in ihr Tagebuch. "In der Küche hat sie sich auf eine Decke auf den Boden gelegt, nackt, auf dem Leib liegend, das Gesicht in die Arme vergraben, eine Decke über sich". (KK 658)

Zwei Jahre früher war Heinrich gestorben. Er hatte seine Professur aufgegeben, um seiner Tochter in Moscia zu helfen, deren Mann geisteskrank geworden war. Heinrich Goesch war noch keine fünfzig Jahre alt, als er starb.

Käthe Kollwitz schrieb ihm den Nachruf.

„Dieser Mensch war genial, das spürte jeder, der seinen Weg kreuzte, aber wie kam es, daß dieser geniale Mensch sich nicht zusammenballen konnte zu einem Werk? Eine kleine Tür, so schien es mir, wäre aufzustoßen gewesen, und seine herrlichen Gaben hätten Festes geformt. Jetzt, wo sein Leben abgeschlossen vor uns liegt, sehe ich, daß seine geniehafte Bedeutung im Ausstreuen lag, im Schenken, im Befruchten, im verschwenderischen Geben.

Unvergeßlich die langen Gespräche mit ihm. Unvergeßlich eine unter Gesprächen verbrachte Nacht in der Weihnachtsstube. ... Wir saßen und sprachen und sprachen. Welche Perspektiven taten sich da auf, welche Ausblicke auf bis dahin nicht Gekanntes oder nur Geahntes.“ (KK 904)

Ein anderer Teilnehmer der Gespräche in Lichtenrade, der Schriftsteller Bruno Goetz, bestätigt dieses Bild: "Da ist H.G., der keine Werke hinterlassen hat, da er einer der wenigen 'mündlichen' Menschen war, die sich ganz im Gespräch ausgaben; aber das Leben sah nach einem solchen Gespräch neu und verwandelt aus". (Z. n. Szeemann 107)


Das Ehepaar Heinrich und Gertrud Goesch im Freundeskreis
um Werner von der Schulenburg, Mary Wigman, Friedrich Glauser und Bruno Goetz, Ascona 1919


Quellen und Literatur:

Dvorak, Josef

Satanismus. Schwarze Rituale, Teufelswahn und Exorzismus. Geschichte und Gegenwart. München 1996.

Fechter, Paul

Menschen und Zeiten. Gütersloh 1948.

Goesch, F.

Der Guttemplerorden (Flugblatt der Großloge II), Flensburg 1906.

Goesch, Heinrich

Die Stellung der Architekturgeschichte zum Schaffen des Architekten. Von Dr. Heinrich Goesch. Deutsche Bauhütte. – 13 (1909) 26.

Goesch, Heinrich

In: Leonard Nelson, „Bemerkungen zu den Paradoxieen von Russell und Burali-Forti“, Abhandlungen der Fries'schen Schule N.F. 2 (1907–1908), H. 3 (1908), 301–334 [darin Anhang I: Heinrich Goesch, „Bemerkungen zu Kapitel IV der vorstehenden Abhandlung“, 324–328.]

Glauser, Friedrich

Dada, Ascona und andere Erinnerungen. Zürich 1976.

Glauser, Friedrich

„Man kann sehr schön mit Dir schweigen.“ Briefe an Elisabeth von Ruckteschell und die Asconeser Freunde, 1919-1931. Nimbus Verlag, Wadenswil o.J.  

Graf, Friedrich Wilhelm

Wie man das Chaos bändigt. Die Peitsche und der religiöse Sozialismus des Paul Tillich. In: Süddeutsche Zeitung Nr. 297 vom 27. 12. 2007, S. 16.

Green, Martin

Mountain of Truth. The Counterculture begins. Ascona, 1900-1920.
Hanover and London, 1986.

Kollwitz, Käthe

Die Tagebücher. Berlin 1989. (= KK)

MacCoun, Catherine

Work On What Has Been Spoiled. Posted on the web at: http://members.aol.com/kitmac/workon.htm. (1998)

Mühsam, Erich

In meiner Posaune muß ein Sandkorn sein. Briefe 1900-1934. Vaduz 1984.

Schüssler, Werner u. Sturm,  E.

Paul Tillich. Leben, Werk, Wirkung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2007.


 Seewald, Richard

Die Zeit befiehlts, wir sind ihr untertan. Lebenserinnerungen. Freiburg i. Br. 1977.

Steiner, Rudolf

Probleme des Zusammenlebens in der Anthroposophischen Gesellschaft. Zur Dornacher Krise vom Jahre 1915. Dornach 1989.

Szeemann, Harald

Monte Verità. Berg der Wahrheit. Mailand 1978.

 Wehr, Gerhard

Paul Tillich in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek 1979.

 Wolfskehl, Karl und Hanne

Briefwechsel mit Friedrich Gundolf 1899-1931. Amsterdam 1976.

 Zwymann, Kuno (Pseudonym)
[das sind Heinrich Goesch und Hermann Kantorowicz:]

Das Georgesche Gedicht.
Berlin 1902.


Zeittafel zu Heinrich Goesch (1880-1930):


1909

„Kam 1909 durch Hermann Rosenberg erstmals nach Ascona und lebte zu Miete bei Oedenkoven.“ (Szeemann 107)

1915

In Dornach bei Steiner.

21. 8. 1915

Steiner erhält den Brief von Goesch und trägt ihn abends der Gesellschaft vor.

1917

Kauft sich in Ronco die Casa S. Giovanni.

15. 9. 1921

Distanziert sich in der Voss. Zeitung von Steiner.

1924

Hält einen Vortrag über Gesell bei M. Faas in Minusio.

1928

Als Professor nach Dresden zu Paul Tillich.

1930

Gestorben.



Fussnoten:

     [1]  Die Schloßvilla der Gebrüder Goesch befand sich in Niederpoyritz in der Sächsischen Schweiz. Es gibt Anzeichen, daß auch Gusto Gräser dort aufgetaucht ist. In einem 1911 in Hermannstadt uraufgeführten Lustspiel 'Der Naturapostel' von Ernst Kühlbrandt, das Gräser persifliert, spielt ein Teil der Handlung in "Oberpieritz in der Sächsischen Schweiz". - Ich verdanke diesen Fund von Professor Horst Schuller-Anger der Vermittlung durch Wulf Kirsten.

     [2]  "Der Geisteswissenschaftler (Dr. jur. et phil.) kam 1909 durch Hermann Rosenberg erstmals nach Ascona und lebte zu Miete bei Oedenkoven, also im selben Jahr, als Gross die Analyse durchführte" (Szeemann 107). Im Jahre 1909 war auch Gräser wieder auf dem Monte Verità und dürfte Goesch dort kennengelernt haben. So würde sein (zu vermutender) Aufenthalt in Niederpoyritz verständlich.

     [3]  Dort konnte der indirekte Großschüler Tillich auf einen direkten "Großschüler" treffen: Carl Gustav Jung.


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