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Fünklein flig!

 
Durch der Jahrtausend Herrschwahnwust, voll Muritäterei,

der monomanen Dumpfkratien, der monotonen Monarchien,

wiehert ein Freudenschrei:

"Harrei -

Einherrlichkeit vorbei!"

Eins, das ist Keins, erstarrt, vernarrt, in Ichkrampf hart,

verherrgert in Hochstolzerei -

"Harrei -

Grohsheiterkeit blüht in der Drei!" -

Wie Sonne, Mond und Erde, wie Hahn und Henne und Ei,

so ringen in schwingendem Werde wir freih,

wir regerecht in die Reih,

wo aus dem Staate der Toten ins Ringreich der Bla-Gel-Roten

Wir brechen auf wie der Mai!

Wo drei Wir so treudreist ringen, kannmuss Frohreih uns gelingen,

erklingen Weltmelodei:

"Dumdirl, dumdurl, dumdei -

harrei -

jawohl - gut Ding, das sind drei!"

 

 




 

Drum Du, dein Herztor bedröhn ich - Urdeutschland,

heiahoh:

Ein König war kein König, treuheiterer Kräfte froh!

Eh du verdirbst, dein Sein verdorrt, ringring, zu lösen

allen Tort, um Volkes Herz, um Völkerhort,

Ringhort -

Dreikönigshort!

Von

Dichtung-Richtung-Waltung

 durchdrungen ringt das All, ringt Menschen-Erdenball

um seines Kerns Entfaltung.

Die Drei drängt ihn zum Glühn, treibt seinen Drang ins Keimen,

sein Ungereimt ins Reinen, ins Zweigen, Dreien, Blühn.

Wo ist dein sonnigster Dichter? 

Dein urtheilhellster Aufrichter? 

Dein Walther, dein wackerster, wo?


 

 




Kein Volk kann blühn ohne TRäumer, Tiefordner,

RrrEiniger, Bäumer! - Wo sind unsre Kühnsten, wo?

Ihr, ihre Freihreih allein

beschwingt unsern Völkerreihn!

Und - trauest Du nicht und schmähest dies Licht,

höhnst gar es "Gaukeltraum"? - Dann schmäh, geh schmäh dich zugrund!

Halthalt - sondonnerdrein! -

Wir - Michel - Gesell - gehn zum Grunde, aus dem uns

trutz Wustgeschaum keimbäumet der kerngesunde, dreiheitere

Königsbaum,

Frohbaum, uns Notglück schimmernd in das betrübte Land,

das nach Friededen wimmernd, erdflüchtig, Elend fand.

Beispielbaum, schaffesaftig, wipfelnd aus Wurtzeltucht,

froh über all die laxen, die Dieblumpatenfaxen,

wachsend zur Eintrachtfrucht.

 



 

Mahnbaum, uns überzeugend mit Ernst, dem

Heiterstern,

sein Haupt grundgerne beugend, mit Weisheitmlich uns säugend,

Mutmilch aus Grohsmutkern.

Was blühen will, trutz Gram und Grimm, wohlauf zu Ihm,

wohlauf mit Ihm!

Mit ihm voll Grünvertrauen, grundgrohser Stillgewalt,

selbstseelig auferbauen verstörten Völkerwald -

mit ihm, mit Ihm aus Ichkrampfkrank heimfallen voll

Genesungsdank ins grohse Kraftgeschalt.

Mit ihm, mit Ihm fühlführen Unwelt aus Unfugquaal,

die trugverlorenen Söhne, ums Hüpsch verkaufend das Schöne,

ums Fein verratend das Bieder, lenken die Verstiegnen wieder

hernieder ins Heimatthal -

wo voll urmildewildem Thon, aus Welturwaldung

quellend, erquickend, heilend, hellend - raunrauschet

Weltbaums Kron:

Erdsternreligion!

 

 



 

Flieg, Fünklein,

+      flieg       +

zünd Treuheil,

 urheitersten

O       Lebens      Z

Sieg

 

X


 



 

Wir baumelbäumen im ewigen Sein,

uns räumend zum dunklichten

Sternenreihn -

tiefwurtzelschlagend im Erdsternschoos,

wuchtwipfelwagend durch Sturmgetos,

zur Sonne, zur Sonne durch allen Schaum

aufragend voll heimlichem Lauschen,

voll ringruhseeligem Rauschen,

zum glücknotdurchfunkelten

O        R A U M        Z

 

 

X


 




 

Hinweg all Wehgewimmer,

nur  Raum - dem Herzgott Raum!

Im Werk ist Er ja immer, gewalthger

S c h ö p f e r t r a u m .

Mit seinem Hauch durchwalthend,

durch sein Gering entfaltend

Triu

den Wirweltbaum!

 




SeitenanfangHandschriften:
 
Durch der Jahrtausend Herrschwahnwust
Drum du, dein Herztor bedröhn ich
Kein Volk kann blühn ohne TRäumer
Mahnbaum uns überzeugend mit Ernst, dem Heiterstern
Flieg Fünklein flieg
Wir baumelbäumen im ewigen Sein
Hinweg all Wehgewimmer
Zurück

Fünklein,

flieg!

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