Siebenmal oder Notwendmahl
ZurückUrwesen des Seins

*       *       *
Urwesen des Seins, Allmuttergeduld,
das pflechtet uns, fern aller pflichtigen Schuld,
fern allem Zählen und Zielen,
hinein ins gewaltige Spielen.
O Menschenkind im Sternweltenschoos,
tu ja nit zu wichtig, tu ja nit zu grohs!
Bist ja in Grohsheit geborgen, lässt Du nur die
ichwichtgen Sorgen, die ungeduldgiftigen Sorgen.
Hier, hier press dich an, hier, hier sauge Lust
an allgegenwärtiger Mutterbrust;
von ihrem Allerbarmen umnetzt,
atz Dich, ein Kindlein,
im funkelnden
Jetzt!
Doch reitest Du her so hochherrlichen Trabs:
"Ich kann es, ich weiss es, bin stark, ha, ich hab's!"
O weh - da bist Du verloren, lebst nimmer geborgen-geboren!
Getrennt von der Urmutter heimlicher Haft
muss Dir verhungern die freudige Kraft, geduldlos,
musst Du mit allen lebendigen Wesen zerfallen.
Denn nur der innigen Minne Mund
ersauget genesend den Muttergrund.
Die Zitzen des Lebens sind winzig klein,
ein Grohsmaul kann sie nit saugen!
*          *          *


Zurück