Ernst, mein wackerer Geselle "Vorschlag" |
Ernst, mein wackerer Geselle,
grühsen muss ich dich einmal - allzuoft und allzuschnelle werfen wir ins Dustertal, dich, der weil er alls beherzt, nichts verscherzt. Weil grundherzhaft dein Beginnen, fasst Du tiefer Fuss und Ort, dass die winzgen Wurzeln drinnen tiefre Wonnen dir gewinnen, wirken werden immmerfort; dass voll Lust aus schwarzer Last grünt dein Ast. Tiefer, tiefer, werkverloren folgst Du urgeheimem Ruf - denn Du spürst: was grunderkoren wird von selber grohs geboren - hoch ist immer dein Beruf. Traulich trittst Du aus dem Hohn: Tiefensohn! Aus dem inniglichsten Gerne baust Du deinen Lebensbaum; aus dem Staube hebst Du Sterne, aus dem Schaum gediegne Kerne, Eigensein aus Weltenraum: Eigentliches schenkst Du Held deiner Welt! Heiss von Urmannsgeist durchlodert brennst Du durch der Wichte Pein, und was düstert, dumpfelt, modert, Blutger, geht bei dir nicht ein! Nur ums Fruchten fragt dein Mühn, rauscht dein Grün. Immer reicher uns zu rauschen deinen Werdewonnesang, sonnigeres Lied erlauschen, wonnigere Schauer tauschen Jahr um Jahr in grossem Schwang, bis uns deine Früchtetracht lockend lacht. Wenn dann Wetter nahn mit Brausen, kahl dich rüttelnd mit Gezaus, störend all dein heimlich Hausen, das macht, Heilger, dich nicht grausen, schlägst getrost aufs neue aus. Das ist deines Lebens Stil: Ernst - dein - Spiel. |