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Kirtana
Jünger des Sai Baba beim Shanti-Singen
auf dem
Hiah-Hiah
Fotoübermalungen von Till Gerhard
Fiesta Monte Verità 1978
Aus einem Bericht von
Andreas Schwab: Bei
der
Fülle von Anknüpfungspunkten erstaunt es nicht, dass im
Umfeld der Ausstellung
1978 eine dreitägige «Fiesta Monte Verità» stattfand,
die sich dieser
Erinnerung bemächtigte. Vom 21. bis zum 23. Juli
feierten die
Nachkommen der Lebensart Gusto Gräsers ihr eigenes
Fest, nahezu unorganisiert, anarchisch und
polizeilich nicht bewilligt. «Wir alle sind auf dem Weg
nach (Indien),
nach der <Heimat der Seele>, sind Wanderer auf dem
Weg zum <Berg
der Wahrheit>. In Ascona ist dieser Berg sichtbar
und begehbar
geworden; Gräser, und, in seinen Spuren,
Hermann Hesse haben den Weg
dorthin gewiesen. Ihre Dichtung tragen wir zurück in
die Landschaft, der
sie entstammt, und inszenieren deshalb
unser Fest als Morgenlandfahrt, als Wallfahrt zum
Wahrheitsberg», hiess es in
der Begleitbroschüre zum Fest Wegweiser
zum Wonneberg. In verschiedenen Naturzeitschriften
war für das
Fest geworben worden, als Wallfahrt der alternativen
Träumer zu
einem magischen Ort der «grünen Kraft».
Landkommunarden, Ökologen und grüne
Parteiler waren ebenso willkommen wie
Gurus, Psychoanalytiker und andere
moderne Sinnstifter, damit es zu einem Treffen derjenigen
wurde, die neue
Lebensformen suchten und erprobten.
Die Veranstaltung lockte weit über 1000 Bewegte zu Gräsers Hohle im Kastanienwald von Arcegno, wo die Fiesta ihren Lauf nahm. Die leitende Kraft hinter dem Fest war Hermann Müller, der selbst in mehreren Büchern die Bedeutung Gusto Grasers für den Monte Verità dargelegt hatte. Er vertraute auf die Initiative der Teilnehmer, sich selbst zu helfen. Verpflegung von aussen gab es so wenig wie ein offizielles Programm, wobei in seinem Wegweiser immerhin die Vorschläge Meditation nach Bhagwan, Selbsterfahrung, bioenergetische Massage und freie Pädagogik angemerkt wurden. Ganz spontan - in Graserscher Art - würde sich alles ergeben. Die Polizei, die mehrmals auf den Hügel kam, liess sich anscheinend durch Zureden davon überzeugen, die unbewilligte Veranstaltung nicht gewaltsam aufzulösen, wie in der Nachlese in der grünen Zeitschrift Humus geschrieben wurde. Als Fazit erkannten die Autoren, dass es «offensichtlich auch ohne Toilettenwagen und grosser Ordnungsorganisation» möglich sei, ein Fest auf die Beine zu stellen, die dezentrale Selbstorganisation, die auf «Gulaschkanonen» verzichte, stelle eine echte Alternative dar. An den drei Tagen Fest im Wald wurde gemeinsam getanzt, gespielt, gesungen und diskutiert. Für viele Teilnehmer war die Erfahrung bedeutsam, dass im Einklang mit der Natur auch ohne Verstärkeranlagen gute Musik gemacht werden konnte. An der einberufenen Hauptversammlung verlas Sergius Golowin seine Botschaft über den «Dritten Weg». Ausserdem bot er ein Seminar über Morgenlandfahrer und Crowley-Jünger im Tessin an. Die spontane Fiesta fand nicht nur Zustimmung: nackte Hippies im Wald waren kurze Zeit Thema in der Tessiner Lokalpresse, die sich allerdings mindestens ebenso daran störte, dass viele der Fest-besucher ihr Auto mangels Parkplätzen direkt im Wald geparkt hatten. Die Neuauflagen der Fiesta Monte Verità 1979 und 1980 mussten von der Gräserhöhle auf ein privates Grundstück verlegt werden und erreichten nicht mehr die Resonanz des legendären ersten Festes. Im Windschatten der Szeemannschen Ausstellung bewies der Monte Verità noch einmal seine ungeheure Anziehungskraft für alternative Ideen und Lebensweisen. Er war zu einem Mythos geworden, der dem alternativen Gedankengut eine klare Tradition gab. Die Suche nach Selbsterfahrung und Ganzheitlichkeit inklusive vieler esoterischer Erfahrungen und das kommunenhafte Zusammenleben wurden von ihm hergeleitet. Aus: Monte
Verità. Landschaft, Kunst Geschichte. Hgg. von
Hans-Caspar Bodmer, Ottmar
Holdenrieder und Klaus Seeland. Frauenfeld Stuttgart
Wien 2000 |
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PAGANROCK -
HEIDENFELSEN Aus
ihren
Ringen im Umkreis kommend treffen sich hier die Menschen
der
Erdsternzeit. Hier in der Reinheit der Berge mit Sang,
Tanz und Andacht
die Feste des Lebens zu feiern. Gusto
Gräser |
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Flugblatt zu einer Ausstellung im Nürnberger KOMM, Mai 1980 |
Fiesta Monte Verità
1978
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Und
mehr Bilder, Bilder, Bilder findet ihr
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Ulmer Jugendzeitung, Herbst
1978 Alternatives
Friedensfest zu Ehren von Gusto
Gräser auf dem Monte Verità bei Ascona (Lago Maggiore). Von
der Lokalpresse umrätselt, ob sie kommen
oder nicht, und wenn sie kommen, ob sie als friedliche
Deutsche oder gar als
„mutmaßliche …“ (Südschweiz), kamen sie, 1200 bis 1500 Leute
aus der ganzen
Bundesrepublik, um neue Lebensformen kennenzulernen oder
einfach Gleichgesinnte
zu treffen. Ein friedliches Völkchen mit ungeschminkten
Gesichtern, noch
vollständigen Augenbrauen, langen Haaren, ebensolchen Bärten
und Gewändern,
das anfangs dank mangelnder
Ausschilderung zwar umherirrte, sich dann aber zu einer
großen Gruppe
zusammentat. Da kochten Leute Tee, Suppe, Reis, Eintopf, ja
sogar frische
Brotfladen gab‘s, und jeder wurde oder konnte sich einladen. Und
dann brachte uns Franz aus Tübingen bei,
wie man sich mit den Bäumen unterhält. So breite man die
Arme aus, forme die
Lippen zu einem Ohhh… und lege dann seine ganze Liebe in das
darauffolgende
Mmmm… , und so öhmte er, nur mit einem Miniröckchen angetan,
durch die
herrlichen Kastanienwälder der Gegend. Mit
ein Ziel dieses Festes war es, einen
Einblick in neue Lebensformen zu geben. Und da haperte es:
Es waren zwar einige
Landkommunen erschienen, allein sie brachten ihre
Lebensweise nicht unters
Volk, und viele der angemeldeten Leute, auch ein Professor,
der über
Sonnenkollektoren berichten wollte, erschienen nicht. Negativ
fielen mir auch die Typen auf, die
scheinbar nur kamen, um endlich mal wieder unbeschützt von
deutschen Ordnungsmächten
im trauten Kreis ihr Spielchen „Huch, wer hat das beste
Gras“ spielen zu
können. Und das den lieben langen Tag lang. Trotzdem,
es war a netts Feschd, das die Fünf vom Schelklinger
Jugendhaus mit einem
Lehrer aus Urspring auf die Füße stellten. Schwierig für
sie, wie einer sagte:
ein Fest von Outsidern für Insider zu machen ist nicht ganz
befriedigend. Dimi
a bissle weniger Halbheilige, dafür mehr Konstruktives, aber
zur Wiederholung empfohlen. RM |
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The dance must go on ... Planetary Dance |