Première: Die Theatercompagnie Cosmos Factory zeigt im Garten des Barkenhoff ihr Stück „Berge der Utopie“
Das
Theaterstück
spielt in einer romantischen Waldschlucht unmittelber
hinter dem zum Museum umgewidmeten Barkenhoff. Eine
Naturidylle - und deshalb für das anliegende Thema besonders
geeignet. So ähnlich stellt man sich die Szene vor, wenn im
Tiefurter
Park - sicher weniger professionell als von der Truppe hier -
Goethes
"Fischerin" gespielt wurde. Ein halbverlandeter kleiner See, von
hellgrün leuchtenden Wasserlinsen überzogen, wird
von schwingenden Holzstegen überbrückt, die erst zu einer
laubenartig offenen Hütte, dann in die Tiefe des dunkelnden Waldes
führen. Aus dieser Tiefe der Schlucht oder aus der Waldhöhe
darüber
oder aus der jenseits des Teichs plazierten offenen Hütte tauchen
die
Gestalten auf, soweit sie nicht von links oder
rechts aus dem
flachen Wiesengrund kommen oder gar von der Höhe des Zuschauerbaus
sich
hörbar machen. Lebhaftes Bewegungsspiel also aus vielerlei
Richtungen,
immer in der ebenen Platzmitte zusammenlaufend.
Und
das klappt vorzüglich. Wie ein Uhrwerk,
Schlag auf Schlag, rhythmisiert und akkordiert, laufen die
Einsätze ab,
mehrmals zu Slapstickeffekten oder gar zu wirbelnden Tanzekstasen
sich
steigernd. Weniger in einer Konfliktspannung als im
ironischen oder ekstatischen Körperspiel findet die Handlung
Zuspitzung
und Zusammenhang. Das gilt besonders für den ersten Teil, die
Geschichte des Monte Verità. Der Psychoanalytiker Otto Gross,
Anarchist
und Sexualimmoralist, Frauenbefreier und Frauenverführer, setzt
ein
Karussell der Paarungen in Gang, dass die Stellwände erzittern.
Rudolf
Laban, der große Choreograph, entfesselt einen dionysischen
Feuertanz,
von den Darstellern in jugendstilhafter Grazie glanzvoll
exekutiert.
Einsam wie das Rhinozerross wandelt Gusto Gräser, der Dichter und
Seher
des Monte Verità, über die Stege des grünen Teichs, seine Gedichte
rezitierend, und verliert sich im Dunkel des Walds. "Wo Menschling
hintritt, o Grauen, mit eiserner Vergewalt, da wird es öd in den
Auen,
und kalt. Da muss die Heimat verderben, muss Lust und Liebe
ersterben -
denn nieder tritt er den Wald!" Seine Warnung von 1910 wirkt
wie
heute gesprochen, ist aktueller denn je.
Problematischer
und tragischer wird es im zweiten Teil des Stücks, das dem
Barkenhoff
und der Siedlung Fontana Martina gewidmet ist. Das Hinundher der
ideologischen und erotischen Auseinandersetzungen, Vogelers
trauriges
Ende in Kasachstan und die Fraglichkeit seiner sowjetischen
Utopie -
solche Vorgaben bieten wenig Anlass für Euphorie, eher schon für
eine
trotzige Dennoch-Melancholie, die in einem halb lustigen, halb
verzweifelten Hüttenfest am Ende sich entlädt. In
Erinnerung
bleibt vor allem der Monolog eines graubärtigen Denkers, in dem
man
zunächst Karl Marx vermutet, der sich dann aber als Peter
Kropotkin
entpuppt, der russische Philosoph, der sowohl für Ascona wie für
Worpswede ein Wegweiser war. In seiner Vision einer
Gemeinschaft in "gegenseitiger Hilfe" überlebt dann doch
ein heute
noch gültiger Funken der Utopie.
Eine glanzvoll gelungene Aufführung. Ein historisches Lehrstück in mondbeglänzter Sommernacht. Hermann
Müller
Was ist los in Worpswede? Von Christian Emigholz, Worpswede.
Überall Anarchisten, Kommunisten, Sozialisten, Pazifisten, Utopisten, die sich auch als Nudisten, Umwelt-Aktivisten, Tanz-Avantgardisten, sexuelle Liberalisten und radikale Vegetarier entpuppen und betätigen. Im Garten des Barkenhoff wird wieder Theater gespielt. Das Stück „Berge der Utopie“ feierte hier seine Premiere. Es ist seit 2003 die sechste Produktion der Cosmos Factory. Waren die früheren Theaterabende reine Künstlerbiografien, so hat sich die freie Truppe um das Gespann Ute Falkenstein und Oliver Peuker, das für Stück und Regie verantwortlich zeichnet, jetzt an ein größeres Thema gewagt, mit dem Momente der Zeitgeschichte eingefangen werden sollen - und zwar eine Zeit der künstlerischen Hoffnungen und der gesellschaftlichen Aufbrüche zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Aufbruch in drei Kommunen. Blenden wir kurz zurück: Im zugeknöpften wilhelminischen Deutschland mit seinen Korsagen und Vatermördern stand der Mensch mit seinen Bedürfnissen nicht eben im Focus des Interesses. Der Ausbruch aus diesem eng geschnürten Korsett schien nur folgerichtig, und so begann im schweizerischen Ascona in der Künstlerkolonie am Monte Verità etwas, das man heute als die Entdeckung des Körpers bezeichnen würde und die den Menschen ganzheitlich zum Gegenstand machte: Gartenarbeit wurde nackt erledigt, (Ausdrucks-)Tanz war nicht unbedingt an Musik gekoppelt, diente vielmehr dazu, sein Innerstes zu entäußern. Freie Liebe wurde proklamiert, und zur Erforschung des Körpers gehörte auch das Nachdenken über die richtige Ernährung, was geradezu zwangsläufig zu sozialrevolutionären Thesen führte. Die Psyche des Menschen wurde protokolliert, die Suche nach Sinn - gerade in der Nachfolge der Schrecken des 1. Weltkriegs - zum zentralen Gegenstand. All dies ist Thema von „Berge der Utopie“, und der ausschweifende Untertitel „Künstler, Kolonien, Kommunen - Aufbrüche zwischen Weyerberg und Monte Verità“ deutet bereits an, dass hier ein Beziehungsgeflecht aufgezeigt werden soll, eine Brücke der Ideen zwischen Ascona und Worpswede. Der Abend beginnt im Jahr 1900 auf jenem Hügel Monte Verità in der Schweiz, auf dem sich eine Künstlergruppe zur Erprobung alternativer Lebensformen zusammenfindet. Falkenstein und Peuker erzählen chronologisch die Geschichte von Künstlerkommunen, die zunächst in der Schweiz auf dem Monte Verità, nach Ende des 1. Weltkriegs auf Heinrich Vogelers Barkenhoff, anschließend noch einmal in Fontana Martina (wiederum bei Ascona) entstanden sind, und sie zeigen ihre Erfolge und Niederlagen auf. Die sechs Schauspieler Juliane Fechner, Nicole Janze, Juliane Kissner, Dieter Kölsch, Oliver Peuker und Wolf Scheidt müssen dazu in die Rollen von fast fünfzig Personen schlüpfen, darunter viele, die berühmte Namen tragen, aber auch viele, deren Namen heute vergessen sind. An die von Mary Wigman, Erich Mühsam, Gustav Landauer, D.H. Lawrence, Max Weber oder Rudolf von Laban und selbstredend den von Heinrich Vogeler und der „Roten Marie“ Griesbach wird man sich erinnern, aber die von Lotte Hassemer, Otto Gross, Ernst Frick und Frieda Weekley sind wohl nur noch Spezialisten bekannt. Aber um die Namen geht es auch erst in zweiter Linie, im Vordergrund stehen die Ideen und der angelegentliche Streit darum. Sie werden besonders auf dem Monte Verità ausführlich beleuchtet und bebildert. Bei der Betrachtung der Arbeitsgemeinschaft Barkenhoff überwiegen landwirtschaftliche Diskussionen, die Gesellschaftstheorie wird zur Randnotiz. Ein wenig krankt „Berge der Utopie“ an seiner chronologischen Erzählweise, die einen Spannungsbogen nur sporadisch entstehen lässt. Spannend ist „Berge der Utopie“ dessen ungeachtet, und zwar einerseits wegen des illustren Personals, das da vorgeführt wird, andererseits wegen der Flut von Ideen auf der Suche nach Sinn - bis hin zum kuriosen Hohelied auf die Tomate durch den Dichter Friedrich Wolf. Wie schon bei ihren früheren Künstlerbiografien haben Ute Falkenstein und Oliver Peuker akribisch die Geschichte erforscht - das umfangreiche und sehr informative Programmheft ist Beleg dafür - und sie bei einfacher, aufs Wesentliche reduzierter Ausstattung in die besondere Atmosphäre des wilden Barkenhoff-Gartens gebracht. Allein die Möglichkeit, Bilder „in der Tiefe des Raumes“ zu realisieren und auszuleuchten, hat etwas eminent Suggestives. Bis zum 21. August wird „Berge der Utopie“ immer mittwochs bis sonnabends um 21 Uhr gespielt. Der Barkenhoff schließt an diesen Tagen bis zum 14. August immer erst um 20.30 Uhr
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© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: Bremer Nachrichten Seite: 18 Datum: 29.07.2010 | |||||||||
„Berge der Utopie“ am Barkenhoff in Worpswede Von
Christian
Emigholz Worpswede.
Im September 1919 meldete
die Worpsweder Zeitung - die hat es tatsächlich zu Beginn des 20.
Jahrhunderts gegeben - unter der Überschrift „Achtung Landleute“:
„Die
,rote Marie’, ein neunzehnjähriges Mädchen, ist die Hausgenossin
des
Herrn Heinrich Vogeler aus Ostendorf bei Worpswede. Vogeler ist
ein
politischer Dilettant ersten Ranges. Er betätigt sich aber
bekanntlich
agitatorisch auf hochpolitischem Gebiet. Seine Ideen sind
russischen
Vorbildern entnommen.“
Was da von der Worpsweder Öffentlichkeit so misstrauisch - und in diesem Artikel sowie weiteren Leserbriefen abfällig - beäugt wurde, war die Arbeitsgemeinschaft Barkenhoff, die ein Jahr später in einem Brief ihre Ziele unter der Überschrift „Wir suchen Frieden“ zusammenfasste. Darin finden sich hochfliegende Pläne von „Schöpfermenschen“, von einer Gesellschaft der Gleichen und vom großen Frieden. Ein nach dem Grauen des 1. Weltkriegs nur zu verständlicher Wunsch nach gesellschaftlicher Erneuerung. Ute Falkenstein, die gemeinsam mit Oliver Peuker seit Jahren die Cosmos Factory Theaterproduktion betreibt, glaubt nicht, dass in Worpswede und Bremen sonderlich bekannt ist, dass der Maler Heinrich Vogeler in den Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts auf seinem Barkenhoff versucht hat, ein Kommune aufzubauen, in der revolutionäre Utopien realisiert wurden. „Den Maler Vogeler kennt und liebt man. Seine politischen Überzeugungen aber, die sich nach dem Ende des 1. Weltkrieges stark gewandelt haben, sind den meisten Menschen völlig unbekannt.“ Die Cosmos Factory will da nun nachhelfen. In den vergangenen Jahren hat die Cosmos Factory schon eine ganze Reihe von Künstlerbiografien als Theaterabende im Garten des Barkenhoffs inszeniert. „Rilke 1903“, „Heinrich Eduardowitsch - Archäologie eines Traumes“, „Tetjus Tügel“, „Paula & Frida“ und „Welt - Oelze“ hießen ihre Produktionen, die seit 2003 fast alljährlich in Worpswede zu sehen waren. In diesem Jahr begnügen sich Ute Falkenstein und Oliver Peuker nicht mit einer Biografie, sie werfen vielmehr einen Blick auf eine gesellschaftliche Epoche der Umwälzungen, der idealistischen Träume und Utopien. „Berge der Utopie“ heißt denn auch die diesjährige Produktion mit dem Untertitel „Künstler, Kolonien, Kommunen - Aufbrüche zwischen Weyerberg und Monte Verità“. Tatsächlich war Vogelers Barkenhoff-Kommune, die im Wesentlichen zwischen 1919 und 1923 bestand, nicht etwa ein singulärer Versuch, neue, durchaus anarchistisch-kommunistisch geprägte Lebensformen zu erproben. Anregen ließen sich Vogeler und seine Mistreiter, darunter auch besagte „rote Marie“ Griesbach, von Erfahrungen die im schweizerischen Ascona auf dem Monte Verità bei einem ähnlichen Projekt gemacht wurden. Andererseits profitierte wiederum die Künstlerkolonie auf dem Monte Verità von den Barkenhoff-Ideen. Ute Falkenstein und Oliver Peuker haben an beiden Orten intensiv nachgeforscht, sind dabei auf eine Fülle von Material gestoßen, das fraglos für zwei Theaterabende ausreichen würde. Und so bitten sie gleich einmal um Nachsicht, dass in „Berge der Utopie“ nicht jeder bekannte Name zu finden sein wird. Denn in der Tat hat sich in der Schweizer Bergwelt und der norddeutschen Tiefebene damals geradezu ein „Who’s Who“ der Künstlerpersönlichkeiten getummelt. |
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© Copyright Bremer Tageszeitungen AG Ausgabe: Verdener Nachrichten Seite: 18 Datum: 20.07.2010 | |||||||||
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Zur
Aufführung ist ein reichhaltiges, schön gestaltetes, höchst
informatives
Programmheft erschienen mit Szenenbeschreibungen, Kurzbiografien
von 40
Personen, Zitaten, Zeittafel und 100 teils farbigen Fotos. Damit
wird
dem Besucher
die Doppelgeschichte von Ascona und Worpswede in die Hand gegeben,
ein
anschauliches, farbiges Bild zweier Urzellen der Reformbewegungen
um
1900.
Abbildungen aus dem Heft: Collage zum Monte Verità von Ascona |
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Zum Seitenanfang Medienberichte
Theatersommer auf dem Barkenhoff Berge der Utopie
27. Juli bis
21. August 2010
Vor 100 Jahren boomten in Europa alle möglichen Lebens-Reform-Experimente. Der "Tessiner Zauberberg" Monte Verità wurde zum Inbegriff diverser kulturreformerischer Sehnsüchte des heraufziehenden 20. Jahrhunderts. Aber auch Heinrich Vogelers Gründung der Worpsweder Barkenhoff-Kommune nach dem Ersten Weltkrieg stand noch in dieser Tradition, wenn auch als radikal-politische Variante. Den Verbindungen zwischen Ascona und Worpswede geht das Stück "Berge der Utopie" nach, mit dem die Theatertruppe "Cosmos Factory" in den diesjährigen Theatersommer 2010 auf dem Barkenhoff gestartet ist.
Szene aus "Berge der
Utopie":
Ein Premierenbericht von Rainer B. Schossig:Homepage: Theatersommer auf dem Barkenhoff Suche nach neuen LebensformenAls Lebensreformer und Visionäre aus ganz Europa sich vor 100 Jahren anschickten, auf dem Monte Veritá im Schweizerischen Tessin neue unerhörte Lebensformen auszuprobieren, folgten sie dem Drang einer ganzen Generation nach Licht und Bewegung, Freiheit und Ungebundenheit. Als Heinrich Vogeler dann 1918 in Worpswede seine Barkenhoff-Kommune gründete, wollte er mehr: Gemeinwirtschaft, Sozialismus, Rote Hilfe. Diesen Utopien-Sprung bringt die Worpsweder Theatertruppe "Cosmos Factory" auf die Bühne. Nach den biografischen Stücken über Einzel-Künstler wie Rilke und Vogeler, Paula Modersohn-Becker und Frida Kahlo wollte Regisseurin Ute Falkenstein jetzt einen größeren Bogen spannen: Szene aus "Berge der Utopie" "Die Kommunenjahre auf dem Barkenhoff haben uns schon lange beschäftigt. Wir wollten eigentlich schon immer ein Stück dazu machen. Auf der anderen Seite ist uns immer wieder der Monte Verità bei Ascona über den Weg gelaufen. Und bei uns war das Fieber geweckt, mal zu kucken, wie sind eigentlich die Zusammenhänge zwischen Worpswede und Ascona, was gibt’s an Parallelen, Gemeinsamkeiten an Unterschieden? Und wir sind darauf gestoßen, dass es unzählig viele Verbindungen gibt. Utopien lebenDie Reise durchs Gefühls-Chaos beginnt am Monte Veritá, wo Künstler, Phantasten und Hochstapler der Herrschaft des Geldes und des Profits entfliehen wollen. Sonnen- und Freikörperkult, Pazifismus, Vegetarismus und andere Fundamentalismen schlagen Purzelbaum und scheitern. Neben der großen Utopie tobt kleinlicher Streit. Von Anfang an durchziehen pathetische Abschiede das Lehr-Stück: Abschiede von Weggenossen und von Lebensentwürfen: Ute Falkenstein: Der
Barkenhoff in
Worpswede
So wird der alte Jugendstilpark am Barkenhoff zur historischen Probebühne des Scheiterns. Beide Hügel – Monte Veritá und Weyerberg – sind allzu flach, um zu Bergen der Utopie zu geraten. Mythen und Ideologien werden reihenweise verbraucht, ebenso wie Menschen und Liebesbeziehungen. Heinrich Vogeler und die Rote Marie, Fritz Jordi und Erich Mühsam, Mary Wigman und all die anderen verrennen sich, werden überrollt: Von Heuchlern, Denunzianten und Polizisten. Und schließlich - vom Blutbad des 1. Weltkrieges. Aufführung mt HerzblutGegen Schluss kann das Publikum den nicht enden wollenden Kletterpartien in den "Bergen der Utopie" nur noch mühsam folgen. Doch die Aufführung lebt stark vom märchenhaften Charme des Schauplatzes Barkenhoff. Man spürt in jeder Szene den Spaß, den die Schauspieler der Cosmos Factory bei ihrer Zeitreise hatten. Autor: Rainer B. Schossig Nordsee-Zeitung „Zwei
Stunden dramatische Geschichte,
packendes Schauspiel und philosophischer Diskurs: Die „Berge der
Utopie“ hinterlassen einen tiefen Eindruck. Das liegt in erster
Linie
an den tadellosen Leistungen der Schauspieler Juliane Fechner,
Nicole
Janze, Juliane Kissner, Dieter Kölsch, Oliver Peuker und Wolf
Scheidt,
die singend und musizierend, tanzend und sprechend rund 35
Personen
verkörperten. Aber
auch die großartige Umsetzung des
Ortes, der Umgang mit den wenigen Requisiten, das Licht und die
nahtlosen Übergänge zwischen den einzelnen Szenen trugen
maßgeblich zum
Erfolg der Inszenierung bei - ein dickes Lob an
Produktionsleiterin Ute Falkenstein und ihr Team hinter den
Kulissen.“ Nordsee-Zeitung,
30. Juli 2010 Osterholzer Anzeiger „Die
Zuschauer werden mitgerissen in einen
Strudel der Gefühle, in die Enttäuschung der Brüder Karl und
Gusto
Gräser, als ihnen bewusst wird, dass ihre Mitstreiter nicht das
völlig
von Geld und Gesellschaft unabhängige Leben planen, sondern
vielmehr
ein Sanatorium aus Monte Verità machen wollen, dessen Besucher
dafür
zahlen müssen. Und in die Verzweiflung Otto Gross‘ nach dem
Selbstmord
von Sophie Benz, bei dem seine eigene Rolle nicht ganz geklärt
war. Und
natürlich in die Hoffnungen Heinrich Vogelers, seine
Arbeitsschule zu
errichten, in sein Mühen und Bangen und dann in seine
Resignation, als
ihm klar wird, dass er mit keiner Unterstützung seitens der
Behörden zu
rechnen hat. (...) Auf dem Hügel, im Wald, auf einer kleinen
Hütte im
See: überall wird gespielt, und die Augen des Publikums werden
magisch
von den scheinbar von überall her auftauchenden großen
Persönlichkeiten
angezogen.“ Osterholzer
Anzeiger, 04. August 2010
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