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Zeittafel zu Ernst Graesers Leben

Bilder von Ernst Graeser

Gedichte von Ernst Graeser

Ernst Graeser

 


 

 

Ernst Graeser Ausstellungen 2009
Selbstportrait

Selbstportrait









Ernst Graeser, Büste von Jakob Brüllmann (1872 - 1938)
Foto: Albrecht Vaihinger
Der Maler Ernst Heinrich Graeser (1884-1944) war der jüngere Bruder von Gusto. Auch er lebte zeitweise mit seinen Brüdern zusammen auf dem Monte Verità. Hermann Hesse erwarb 1907 eines seiner Bilder. Nach Studienzeiten in Zürich und München wurde Ernst Graeser Meisterschüler von Hölzel in Stuttgart. Dessen Weg in die Abstraktion wollte er jedoch nicht mitgehen. Graeser wurde als Landschafter und mehr noch als Kirchenmaler bekannt. In mehr als 25 württembergischen Kirchen finden sich seine Glasfenster, so in der Markuskirche von Stuttgart, in Sillenbuch, Backnang, Schwenningen. “Ernst Graeser, der bedeutendste – auf alle Fälle der innerlichste – religiöse Maler seiner Generation“, schreibt 1924 die Schwäbische Tagwacht. „Es ist das befriedigendste moderne Kirchenbild in protestantischem Geist, das uns bis jetzt vor Augen gekommen ist“ (Schwäbischer Merkur). Durch den Brand des Münchner Glaspalastes gingen sechs seiner wertvollsten Gemälde verloren. „Stilistische Wegweiser seines Kunstwollens, mit dem er den Tendenzen der national-sozialistischen Kulturpolitik mehr und mehr widersprach, waren der Spätimpressionismus, der deutsche Expressionismus und der Kubismus“ (Walter Myss). "Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg erscheint Graeser als Mahner. In Radierungen, die in der Erlebniswelt des ersten großen Krieges verankert sind, wies er kritisch auf die gefährliche Entwicklung hin und sehnte sich nach einer geistigen Erneuerung" (M. Wittstock). Obwohl es aus weltanschaulichen Gründen Spannungen zwischen den Brüdern gab - Ernst fühlte sich stark zur Anthroposophie Rudolf Steiners hingezogen -, hat er sich wiederholt für Gusto öffentlich eingesetzt.


Literatur zu Ernst Heinrich Graeser (1884-1944)

Bauer, Theodor

Ernst Graeser. In: Monatsschrift für Gottesdienst und kirchliche Kunst. 19. Jg., Heft 8, August 1914, S. 239-242. Mit 2 Abb.

Baum

Die schwäbische Kunst im 19. und 20. Jahrhundert. Stuttgart 1952.

Degener

Artikel Graeser, Ernst H. In: Wer ist's? 1935. ... Schül. v. Prof. Hölzel u. Prof. Landenberger. - W: Kompos. rel. Inh.; Landschaft u. Portr.; Radier., Glasmal. ...

Graeser, Michael

Ernst Heinrich Graeser. Typoskript im Deutschen Monte Verità-Archiv Freudenstein.


Er war ein hervorragender Vertreter des bayerischen Impressionismus [?]. In der großen Glashalle in München hatte er mit noch anderen bekannten deutschen Künstlern Werke ausgestellt. Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges brannte diese aber ab, wobei viele wertvolle Bilder von Ernst Graeser zerstört wurden.

Später spezialisierte er sich auf kirchliche Freskenmalerei. Zahlreiche evangelische Kirchen in Deutschland haben Altarbilder und Glasmalereien von Ernst Graeser. Seine Lieblingsart war der Kupferstich. Die Themen hierzu entnahm er der Bibel. Auch illustrierte er Märchenbücher in sehr interessanter Art.

In den dreissiger Jahren war er zum Professor der Berliner Kunstakademie vorgesehen. Infolge seiner politischen Einstellung den Nazis gegenüber erfolgte jedoch keine Berufung hierzu. Einige seiner Bilder, die er in Ungarn gemalt hat, befinden sich im Besitz von Familienmitgliedern, ebenso einige Kupferstiche. Er starb am 10. Dezember 1944 in Stuttgart. Seine Witwe lebte weiter von dem Verkauf seiner Bilder bis zum Jahre 1960. In ihrem Besitz sollen noch viele Bilder gewesen sein, die aber verschwunden sind.

Klaiber, Hans

Der Maler Ernst Graeser. In: Württemberg. Monatsschrift im Dienste von Volk und Heimat. Stuttgart. 6. Jg., 67. Heft. Juli 1934, S. 295-300. Mit 5 Abb.


Klaiber, Hans

Ernst Graeser. Ein siebenbürgisch-sächsischer Maler. Vorwort von Heinrich Zillich. In: Klingsor. Siebenbürgische Zeitschrift, 12. Jg., Januar 1935, Heft 1, S. 13-17. Mit 2 Abb.


Kraemer, Oskar

Ernst Graeser. In: Siebenbürgisch-sächsischer Hauskalender. Jahrbuch 1959, S.88-91. Mit 5 Abb.



S. 88f. An der Münchner Akademie und als Meisterschüler des Professors Adolf Hölzel, bedeutenden Vertreters des Dachauer Künstlerkreises an der Stuttgarter Kunst-Akademie, holte er sich die letzten Weihen. Zwischen den Münchner und der Reihe der Stuttgarter Jahre ... lagen Jahre, die Ernst Graeser in enger Gemeinschaft mit dem Bruder Arthur Gustav (weithin unter dem Namen Gusto Gräser bekannt, gestorben im Oktober 1958 in München) in Ascona im Schweizer Tessin verbrachte. ... In - soweit sich feststellen ließ - 26 württembergischen Kirchen gibt es Glasfenster nach Entwürfen von Ernst Graeser. ... Markus-Kirche in Stuttgart ... Ankauf einer Reihe seiner Gemälde durch die öffentliche Hand ... Brand in der Großen Münchner Kunstausstellung ...


Myss, W.

Kunst in Siebenbürgen. Thaur bei Innsbruck.


Myß, Walter (WM)

Artikel Graeser, Ernst Heinrich. In: Die Siebenbürger Sachsen. Lexikon. Thaur bei Innsbruck: Kraft Verlag, 1993.

... Stilistische Wegweiser seines Kunstwollens, mit dem er den Tendenzen der national-sozialistischen Kulturpolitik mehr und mehr widersprach, waren der Spätimpressionismus, der dt. Expressionismus und der Kubismus. "Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg erscheint G. als Mahner. In Radierungen, die in der Erlebniswelt des ersten großen Krieges verankert sind, wies er kritisch auf die gefährliche Entwicklung hin und sehnte sich nach einer geistigen Erneuerung" (M. Wittstock)


Schneider, Fritz

Der Maler Ernst Graeser gestorben. Abschrift aus einer Stuttgarter Zeitung im DMV Archiv Freudenstein.

Vollmer, Hans

Artikel Graeser, Ernst. In: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Leipzig 1963. - ... Landschaftsmaler ... Schüler von Heinrich Altherr in Stuttgart ...

Wittstock, M.

Der verlorene Sohn. In: NW, 26/7982, 9. 1. 1975.