Karl Wilhelm Diefenbach (1851-1913)


Diefenbach in italienischer Sprache

Erster Teil: 1851 - 1887

1851, 21.2.

Karl Wilhelm in Hadamar geboren. Sein Vater der Maler und Zeichenlehrer Leonhard Diefenbach. Kindheit und Jugend in drückend armen Verhältnissen.

Familie Diefenbach Mutter Diefenbach

1868

Muss Gymnasiumsbesuch beenden. Erste Anstellung in einem Büro in Limburg.

1872

Nach München. Als Lichtbildner beim Hofphotographen Albert.

Jugendbild Kaisermaler

Okt. 1872

Beginnt Kunststudium an der Münchner Akademie.

1873

An Typhus erkrankt. Todesgefahr. Mehrere Operationen eines Geschwürs in der Achselhöhle führen zu dauernder Verkrüppelung seines rechten Armes.

1875

Er holt seine erkrankten Eltern nach München und pflegt sie, sein Studium unterbrechend, bis zu ihrem Tode. Bestreitet mit künstlerischen Arbeiten den Unterhalt seiner Familie. Erste Vorarbeiten zur 'Kindermusik'. Als Prinzenmaler beim Herzog von Nassau auf Schloß Hohenburg.

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Hohenburg

1877

Seine Emanzipation aus katholischen Glaubens- und Moralvorstellungen führt zur Entfremdung von seinen Geschwistern und zum Auszug seiner Schwester Elisabeth aus der gemeinsamen Wohnung.

1878

Lebensgemeinschaft mit Maximiliane Schlotthauer (Maja). Badekur in Gastein, während welcher er Magdalene Atzinger kennenlernt. Lebt mit beiden Frauen zusammen, will aber keine von beiden heiraten. Fortsetzung seiner Studien an der Akademie.

Beim Schlittschuhlaufen auf dem Hesseloher See lernt Diefenbach Maximiliane Schlotthauer kennen.
(Illustrierten-Bild)

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1879

Neuerlicher Krankenhausaufenthalt. Trennt sich von Maja Schlotthauer.

1880, 3. 12.

Sohn Helios (von Madeleine Atzinger) geboren.

Mit Helios

1881

Erste Kontakte mit Freidenkern, Freireligiösen und der vegetarischen Bewegung: Briefwechsel mit Eduard Baltzer und Arnold Rikli.

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1882, 27. 1.

Standesamtliche Trauung mit Madeleine Atzinger, am selben Tag Flucht nach Hohenpeissenberg.

1882, 11. 2.

Auf dem Hohen Peissenberg in Oberbayern erlebt er den "Sonnenaufgang" seines neuen, naturreligiösen Glaubens. Reinschrift des gleichnamigen Gedichts. Er verfasst das "Sonnengebet".


April. Bei einem Raubüberfall erhält er einen Hammerschlag auf den Kopf. Monatelange Arbeitsunfähigkeit. Zerrüttung seiner Ehe.

1884

Kleidet sich in weißwollene Gewandung. Erste öffentliche Rede 'Über die Quellen des menschlichen Elends' in München. Der Medizinstudent Otto Driessen schließt sich ihm an. Wegen seiner Kleidung angeklagt.

Mit Otto Driessen

1885

Allwöchentliche Sonntagspredigten in München. Wegen Impfverweigerung vor Gericht.  Maja Schlotthauer wird seine Sekretärin. Otto Driessen muss ihn verlassen. Erste Kontakte mit dem Naturprediger Johannes Guttzeit

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1885 - 1890 in Höllriegelskreuth

Am 10. Juli 1885  Umzug in die Einöde - den Steinbruch von Höllriegels-Gereute. Eröffnung von 'HUMANITAS. Werkstätte für Religion, Kunst und Wissenschaft.' Korrespondenz mit dem Naturarzt und "Sonnendoktor" Arnold Rikli. Maja wird entlassen.  Elisabeth Guttzeit kommt als Helferin. Auch ihr Bruder 
Johannes Guttzeit kommt als Mitarbeiter, übernimmt die Aposteltracht von Diefenbach, bleibt aber nur bis Ende 1885.

1886

Er kann seine 'Kindermusik' an einen Buchhändler verkaufen. Hohe Anerkennung durch Münchner Kunstgremium. Am 8.10.86 Sohn Lucidus in Höllriegelsgreut geboren. Bittere Not. Er soll entmündigt und in eine Irrenanstalt verbracht werden. Anklage wegen "Religionslästerung".


1887

Er malt das Christusbild 'Vater, verzeih ihnen, sie wissen nicht, was sie thun'. Hugo Höppener, von Diefenbach "Fidus" genannt, wird sein Schüler und Mitarbeiter. Gemeinsame Arbeit an dem Großfries 'Per aspera ad astra'. Michael Georg Conrad porträtiert ihn in einem Roman als "Maler Effenbach".
 

                                   Fidus und Gusto Gräser: Klicke hier                                                                                                                    

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Mit Fidus
 


Der 68 m lange Original-Schattenfries "PER ASPERA AD ASTRA", der 1892 zur Ausstellung in Wien in diesem Grossformat ausgeführt, aber nie ausgestellt sondern verpfändet wurde. Es dauerte fast 100 Jahre bis er ab 1988 dauerhaft im Stadtmuseum Hadamar ausgestellt wurde.

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Zum zweiten Teil 1888 - 1913 hier klicken


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