Hermann Broch (1886 - 1951)
Hermann
Broch war ein österreichischer Schriftsteller. Mit der Romantrilogie
"Die Schlafwandler" zum Zerfall der Werte und der Persönlichkeit
verfasste er Anfang der 1930er-Jahre eines der wichtigsten Werke des
europäischen modernen Romans. In der Emigration setzte sich Broch mit
politischen Themen wie Menschenrechten, Totalitarismus und Ökonomismus
auseinander, die er "Totalwirtschaft" nannte. Posthum schlug man ihn für
den Literaturnobelpreis vor.
Hermann Broch studierte an der Technischen Hochschule in Wien und
Mülhausen und trat er 1907 in die väterliche Textilfabrik ein. 1909
konvertierte er vom Judentum zum Katholizismus. In der Wiener
Künstlerszene kam er auch mit dem Dichterpropheten Gusto Gräser in
Berührung, der in der Folge das Urbild für die Gestalt des "Imkers" in
den 'Schuldlosen' abgab. Die Begegnung mit diesem besitzlosen Wanderer
und Wanderlehrer, dem "Aussteiger par excellence", dürfte ihn bewegt
haben, seine Direktorenstelle aufzugeben und sich der Philosophie und
der Dichtung zuzuwenden. 1927 verkaufte er die Fabrik, studierte
Mathematik, Philosophie und Physik und schaffte mit vierzig Jahren den
Berufswechsel vom Industriellen zum Schriftsteller und schuf in Wien
sowie im amerikanischen Exil ein Erzählwerk voller Aussteigerfiguren.
Analysen zu Broch und Gräser